Rom/Lyon (dpa) - Bei einem Lastwagen-Brand im Fréjus-Alpen-Tunnel zwischen Italien und Frankreich sind am Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine zweite Leiche wurde nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA am späten Samstagabend entdeckt. Ihre Identität stand zunächst nicht fest.

Der andere Tote, ein 23-jähriger Slowake, sei in der Nähe eines Schutzbereiches gefunden worden, teilten die französischen Tunnelbetreiber zuvor mit. Er habe möglicherweise einen der Lastwagen gefahren. Mehrere Menschen erlitten Rauchvergiftungen. Der Brand sei inzwischen unter Kontrolle, teilten die französischen Behörden mit.

Unfallursache war offensichtlich eine technische Panne bei einem mit Reifen beladenen Lastwagen. In dessen Motorraum lief nach ersten Erkenntnissen Benzin aus, das sich entzündete, hieß es bei ANSA weiter. Der Lastwagen sei auf der französischen Seite des etwa 13 Kilometer langen Tunnels gefahren. Die Flammen griffen auf andere Fahrzeuge über. Fernsehbilder zeigten dicken Rauch, der aus den Tunnelröhren drang.

Jetzt werde untersucht, in wieweit der Tunnel durch die hohen Temperaturen beschädigt worden sei. Danach werde entschieden, wann die Verbindung wieder für den Verkehr geöffnet werde, hieß es auf französischer Seite.

1999 waren durch den Brand eines Lastwagens im Montblanc- Alpentunnel 39 Menschen ums Leben gekommen. Der Fréjus-Tunnel wurde 1980 fertig gestellt.

Der Brand hat in der Nacht zum Sonntag die Umleitung von Hunderten von Lastwagen durch den Montblanc-Alpentunnel erzwungen. Das französische Verkehrsleitzentrum teilte mit, die Verkehrsführung durch den Montblanc-Tunnel habe dem Andrang angepasst werden müssen. Der für den Alpentransit wichtige Fréjus-Straßentunnel dürfte für Monate gesperrt bleiben und für Verkehrsprobleme sorgen.

«Etwa zehn Kilometer mit Tunnelausrüstung müssen nach dem Brand jetzt in Stand gesetzt werden, und das wird also nicht Wochen, sondern eher Monate dauern», erläuterte der Leiter der französischen Tunnelbetreiber, Gilbert Santel, am Sonntag. Der französische Transportminister Dominique Perben wollte sich am Sonntag an der Unglücksstelle ein Bild vom Hergang des Unfalls machen.
souly