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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 709 mal aufgerufen
 picpicWelt und Religion
Chilli Offline




Beiträge: 81

03.06.2003 17:37
Die Scharia Antworten

Salam und Hallo zusammen ,


Da mich dieses Thema besonders interessiert und sicherlich für andere auch interessant sein kann, dachte ich mir ,ich eröffne es mal.

Die Scharia ist das islamische Gesetz, genau übersetzt :" Der Weg zur Quelle oder zur tränke"

So vielleicht könnt ihr mal hinzufügen was ihr alles über die Scharia wisst.

gruß

ShivaTunsia Offline




Beiträge: 147

03.06.2003 17:44
#2 RE:Die Scharia Antworten

Also ich hab mal jemanden gefragt,der hat es mir so diktiert .......

Das religiöse Gesetz, durch dessen Bestimmungen Gott den ganzen Menschen beansprucht: seinen Verstand und
seinen Willen, seine Urteils-, Entscheidungs- und Tatkraft, ist die Grundlage der politischen Ordnung in der islamischen Gesellschaft. Die koranischen Grundbestimmungen und die verbindlichen Anweisungen des Verkünder des Islam, Muhammad, sind die Richtlinie der Tätigkeit der Regierung in einem islamischen Staat; sie dienen auch als Maßstab zur Bekräftigung ihrer Autorität oder zur Verurteilung ihrer Willkür.
Das religiöse Gesetz bildet auch die Grundlage der Rechtsprechung und der Ausübung der öffentlichen Ämter. Aufgrund dieser Bindung des politischen Lebens in der islamischen Gesellschaft an das von Gott in seiner Offenbarung erlassene Gesetz und an die von Gott autorisierten Anordnung seines Propheten wird die islamische Staatsordnung als Theokratie (=Gott ist der Führer des Staates) bezeichnet.

Die Autorität des Korans und die absolut gültige Beweiskraft seiner Verse beziehen sich auf den genauen Wortlaut des arabischen Originaltextes. Zum richtigen Verständnis der gesetzlichen Vorschriften dient die Auslegung, zumal der Koran selbst feststellt, daß von seinen Versen einige eindeutig und andere mehrdeutig sind. Die Auslegung der Korantexte muß auf die Tradition der früheren Kommentatoren achten und vor allem die berücksichtigen, die mit Muhammad lebten.

Die zweite Hauptquelle des religiösen Gesetzes ist die Sunna, der vorbildliche Weg des Propheten Muhammads.

Als dritte Quelle des religiösen Rechts im Islam gilt die Übereinstimmung aller Rechtsgelehrten einer Zeit nach dem Tod Muhammads in der Feststellung einer bestimmten praktischen Rechtsvorschrift.

admin Offline

Administrator


Beiträge: 2.171

03.06.2003 17:47
#3 RE:Die Scharia Antworten

fürs erste füge ich nur hinzu dass mit scharia eigentlich die schariaa oder schari3a gemeint ist. das ist die Leehre die wir aus dem Qur'an und Sunna entnehmen und in einem Islamischen Staat als Verfassung gilt, weil sie alles abdeckt was es gibt, auch wenn einige meinungen dazu gehen zu sagen, dass es "neu zeit probleme" gibt die mit der schrari3a nicht abgedeckt sein.



admin Offline

Administrator


Beiträge: 2.171

03.06.2003 17:48
#4 RE:Die Scharia Antworten

da war wohl Shiva schneller, als ich tippte gabs den beitrag von iht noch nicht..



Chilli Offline




Beiträge: 81

04.06.2003 18:33
#5 RE:Die Scharia Antworten

Salam und Hallo zusammen,


Nach längerem stöbern im Internet bin ich fündig geworden.Was die scharia zu verschiedenen Dingen sagt.Ich kopiere es einfach mal rein,ist wirklich interessant.

Zum Thema Abtreibung:

Yusuf al-Qaradawi fuehrt das in seinem Werk THE LAWFUL AND THE PROHIBITED IN ISLAM, (Kuwait 1984, S.201-202) wie folgt aus:

Der Islam gestattet die begruendete Verhuetung einer Schwangerschaft, nicht aber ihre Verletzung, nachdem sie bereits begonnen hat. Muslimische Rechtsgelehrte sind der einhelligen Meinung, dass nachdem sich der Foetus "vollstaendig gebildet und eine Seele empfangen hat", eine Abtreibung verboten (haram) ist. Es ist ein Verbrechen, da es eine Verletzung gegen ein vollstaendiges lebendes menschliches Wesen darstellt. Rechtsgelehrte bestehen auf der Zahlung des Blutgeldes (diya) fuer den Fall, dass der Foetus bei der Abtreibung lebte und dann starb; eine geringere Strafe wird faellig, wenn er tot abgetrieben wurde.
Es gibt jedoch eine Ausnahmesituation. Falls nach vollstaendiger Ausbildung des Foetus, so sagen die Rechtsgelehrten, zuverlaessig festgestellt wird, dass die Fortsetzung der Schwangerschaft den Tod der Mutter zur Folge haette, muss nach dem allgemeinen Grundsatz der Wahl des geringeren Uebels verfahren und nach der Schari'ah (das heisst dem islamischen Religionsgesetz) eine Abtreibung vorgenommen werden.


gruß

THAIJA Offline

I Love Rania


Beiträge: 773

04.06.2003 19:48
#6 RE:Die Scharia Antworten

@chilli
vielen dank für diesen beitrag war wirklich interessant und ich
habe dabei auch noch was gelernt
isch guge

*VERITAS* Offline



Beiträge: 86

05.09.2003 17:52
#7 RE:Die Scharia Antworten

SALAM

Ich glaube (genügend Spielraum für ernsthafte Diskussionen), dass die Sharia, ein wenig mehr ist, als eine Verfassung, oder ein Rechtssystem. Bei richtiger Anwendung, bietet sie, nicht nur den direkten Weg zur Gottergebenheit, in der Vergangenheit (deswegen Vergangenheit, weil die Gegenwart den missbrauch spiegelt), war die Sharia ein sich den äußeren Umständen anpassendes dynamisches Konzept, mit dem Ziel, die islamische Lehre durch Raum und Zeit unverändert zu vermitteln.

Sharia

Die Sharia entstand in den ersten Jahrhunderten islamischer Zeitrechnung, mittels Koran (absolute Priorität), Sunna, Konsens der Gelehrten und Analogieschluss (Anlehnung an bekannte, ähnliche Fälle). Ziel war es, einen Weg zu finden, der die Gemeinschaft im islamischen Sinne zur Verinnerlichung der islamischen Lehre führt.
Im eigentlichen Sinne existiert gegenwärtig nicht “die“ Sharia, durch die vier Rechtsschulen (Schafiten, Malikiten, Hanbaliten und Hanafiten) haben wir zwar eine in Grundfragen konforme Sharia, jedoch gehen die Meinungen in einigen Einzelfragen auseinander.

Dynamische Sharia

Im Prinzip sind Regeln, Pflichten und Vorschriften, die ein Muslim einzuhalten hat, basierend auf ein Fundament, nicht wirklich komplex, jedoch lassen äußere Umstände eine starre Sharia nicht zu, Ihrer Natur nach (bereits vor Existenz und lange Zeit nach Gründung), ist die Sharia ein dynamisches (flexibles) Konzept. Verfahrensweisen des Propheten, seiner Gefährten und der Rechtgeleiteten Kalifen, zeigen, dass bei Zeit- und Geographischbedingten Problemen, zum Schutz der Gemeinschaft und zur Stärkung des Glaubens, Regeln und Vorschriften teilweise eingeschränkt, oder zeitlich ausgesetzt (NIE aufgehoben) wurden. In einigen Fällen wurde eine Neuinterpretation von allgemeingültigen islamischen Maximen geführt.
Vorab will ich betonen, dass es hier nicht um eine Reform, wie man sie aus dem christlichen Glauben kennt geht, die Dynamik, die von der Sharia aus geht, dient einzig dem Zweck, einen Weg zum glauben zu bahnen.

Problemdarstellung aus der Vergangenheit

Der westliche Geist beanspruchte (und beansprucht auch teilweise noch) den Absolutheitsanspruch! Andere Zivilisationen und Kulturen, werden erst gar nicht als „gleich“ eingestuft und wurden in der Vergangenheit (teilweise sogar in der Gegenwart) verfolgt, mit dem Ziel, die Vielfalt auszulöschen und eine Einfalt (entsprechend der westlichen Ideologie) zu erhalten. Dieser Problematik mussten sich sämtliche islamischen Staaten stellen.
Die Antwort der Staaten (explizit bei der Sharia), sieht folgendermaßen aus:

1.Radikale Ablehnung westlichen Denkens und westlicher Strukturen, ohne kritische Bewertung der eignen Tradition und ohne Selektierung islamischer von nichtislamischer Maximen (Afghanistan...)

2.Anpassung an den Westen, Reduzierung islamischen Denkens und Werte, zugunsten westlicher Ideologie (Tunesien...)

3.Fiktive Vorstellung: Saubere Trennung zwischen dem wahrhaft islamischen und den gesellschaftsbedingten Erscheinungen - anlehnend an der 1. Form, mit Hilfe der dynamischen Sharia zeitgemäßes Verständnis übermitteln

Primär geht es hier nicht um eine Unterteilung, es ist irrelevant, inwiefern man jetzt die erste Form weiterhin mit „dümmlich“ naiven Aussagen betitelt (radikal, fundamental..) oder die zweite Form als antiislamisch - säkular bezeichnet, wichtig ist, dass beide Formen, dem Islam einen irreparablen Schaden zugefügt haben. Das dynamische Konzept (Sharia), beugt solchen Schäden vor, das Ziel ist die Wahrung der islamischen Lehre in Ihrer Reinform!

al-Igtihad fil-Islam: Der Prophet Mohammed (s.a.) hat die Anwendung der Diebstahlsstrafe zeitweilig, d.h. während des Krieges verhindert, obwohl der diesbezügliche Koranvers expressis verbis vorlag. -Warum? - Um zu vermeiden - so lautet die Begründung-, dass der Dieb, um seiner Strafe zu entkommen, sich der feindlichen Front anschließt. - Um einen Muslim -auch wenn er schwer gesündigt hat— nicht zu verlieren und um durch sein eventuelles Überlaufen zum Feind, die islamische Gemeinschaft nicht zu gefährden, also um einem größeren Schaden vorzubeugen (dieses Verfahren hat sich bereits zu einer islamischen Maxime -qa ida- erhoben) durfte, ja sogar mußte ein allgemeines Gesetz, das sonst ohne jede Einschränkung auch für den Kriegszustand galt, außer Kraft gesetzt werden.

Talil al-ahkam: Der zweite Kalif Umar Ibn al-Hattab hat zeitweilig die Anwendung der Diebstahlstrafe ausgesetzt, nicht aber im Falle eines Kriegszustandes, sondern bei einer Hungersnot (maga a). Seinem Rechtsempfinden nach, war der Erhalt des Lebens wozu der Diebstahl begangen wurde, wichtiger als der Schutz des Eigentums, von dem, in jenem Falle, kein Leben abhing; das lag sowohl im Interesse der islamischen Gemeinschaft wie auch im Interesse derer Mitglieder, die in den Notfällen gemeinsam die Last zu tragen hatten.
Talil al-ahkam: Die Gefährten des Propheten hatten bezüglich der Anwendung der Strafen Zurückhaltung geübt, als ein muslimischer Heerführer das Verbot des Alkoholgenusses verletzt hatte: Das mögliche Überlaufen zum Feind und der dadurch mögliche Verrat der Umma wäre ihrem Rechtsempfinden nach für den Islam und die Muslime viel schädlicher gewesen als das Unterlassen einer sonst ausnahmslos anzuwendenden Strafe; das Bewahren des Interessen der Umma und ihrer Mitglieder geht - so zeigen damit die Gefährten des Propheten -uneingeschränkt anderen Geboten und Verboten vor, welche im Falle eines Konflikts mit jenem (Interesse der Umma) – außer Kraft gesetzt oder sogar - unter Berücksichtigung strengen Kriterien - geändert werden können.

Talil al-ahkam: Im Koran, Sure 9 Vers 60,heißt es: "Die Almosen sind nur für die Armen und Bedürftigen, (für) diejenigen, die damit zu tun haben, (für) diejenigen, die gewonnen werden sollen, für (den Loskauf von) Sklaven, (für) die, die verschuldet sind, (für) den Weg Gottes, und (für) den, der unterwegs (Ibn as-sabil) ist. (Dies alles gilt)als Verpflichtung von Seiten Gottes. Gott weiß Bescheid und ist weise". Hier geht es um "diejenigen, die für die Sache des Islam gewonnen werden sollen‘, (al—muallafati qulubuhum): Unzweideutig bedeutet die Verpflichtung unter anderem die Abgabe eines Teils der Almosen an diejenigen, hauptsächlich nichtmuslimischen Persönlichkeiten und Gruppen mit hohem Ansehen unter den arabischen Stämmen. Dadurch sollte ihre Sympathie für den Islam gewonnen bzw. ihre Antipathie dagegen unterbunden und in dem Sinne ihre eventuelle Hilfe und Unterstützung für den Islam gesichert werden. Der Prophet Muhammad richtete sich selbstverständlich danach. Auch der erste Khalif Abu Bakr setzte die Sunna des Propheten fort und lieferte ihnen ihren Anteil. Der zweite Khalif hat aber diese Sunna nicht mehr fortgesetzt (Saih Salahi, S. 37f). Dies tat er aber nicht aus Willkür oder aus Antipathie gegen diese Personen und Gruppen. Er hat auch nicht die koranische Bestimmung für falsch und die Sunna des Propheten und das Verfahren von Abubakr für verfehlt gehalten wollen. Festhaltend an der Richtigkeit der allgemeinen Bestimmung des Korans und der danach gerichteten Verhaltensweise des Propheten und. der von Abubakr, stellte er eine Änderung, die sich in konkreten Fällen mit denen er konfrontiert war, fest: Er sah die genannte Verpflichtung, also die Abgaben an die mu‘allafat qulubuhum, darin begründet, daß dem Islam dadurch Schutz vor seinen Feinden garantiert wird; der Sinn und der Grund dieser Bestimmung lag für ihn im allerhöchsten Interesse des Islams und der Muslime. Zugleich ist er aber auch in Folge der Veränderung der Verhältnisse im Laufe der Zeit zu der Überzeugung gekommen, daß "inna l-laha qad a azza l-Islam wa agna anhum"/ Gott hat (bereits) den Islam verstärkt und ihn (den Islam) von ihnen un-abhängig bzw. deren Schutz für den Islam überflüssig gemacht".

Gegenwärtige Beispiele:

Safya Husseini Tungar-Tudu, die zur Todesstrafe verurteilt worden ist, weil sie schwanger wurde, ohne einen Ehemann zu haben. Nehmen wir an, dass es ausreichend Beweise für Ihr Vergehen gibt (mir ist die andere Seite ausreichend bekannt), hampeln da nun zig Gelehrte, berufen sich auf die Sharia und brüllen lautstark für die Verinnerlichung und unabdingbare Folge der Vorschriften. Das sie dabei dem Islam, unglaublichen Schaden zufügen, einen Keil zwischen der Umma schlagen, weil Sie nicht in der Lage sind, entweder eine Entscheidung zu treffen und diese unabdingbar durchzuführen, oder aber die Frau zu begnadigen, weil sie es für islamisch Richtig halten, wartend auf genügend Druck und Publikation durch den Westen, dass selbst in den eignen Reihen Menschen beginnen an den Islam, aber ganz gewiss an die Sharia zu zweifeln.

Das Gegenteil beweisen einige andere Spezialisten, die beispielsweise Kopftuchtragen in „islamischen“ Ländern mit Strafe versehen. Dabei allen ernstes glauben, den Islam verinnerlicht zu haben. Sämtliche Werte zugunsten einer Industrie die tatsächlich in einem solchen Krisengebiet auf Tourismus baut, über Bord geworfen.


Fazit

Inwiefern die 3. Form realisierbar ist, bleibt fraglich, dass diese Form jedoch in der Vergangenheit von islamisch authentischen Persönlichkeiten durchgeführt wurde, und zwar mit großem Erfolg, lässt sich nicht leugnen. Bezüglich Polygamie ist bereits der Versuch gestartet, an vergangene Persönlichkeiten anzuknüpfen, es wurde eine Fatwa von Imam ‘Abduh erlassen, das sich über die Geschichte der islamischen Schulen hinwegsetzt und zurück zur Urquelle des Islams führt.
Zunächst muss eine Einheit entstehen und selbstverständlich sollten sich nur wirklich gläubige Gelehrte, Menschen die sich einzig der Wahrung Ihres Glaubens widmen mit dieser Thematik befassen. Sharia, wie sie jetzt von vielen Gelehrten verstanden und weitergegeben wird, ist nicht primär an der Wahrung des Islams interessiert, genau aus diesem Grund, bieten „islamische“ Länder, soviel Angriffsfläche.

WonderWoman Offline

HEXE+EGOZiCKE

Beiträge: 113

07.09.2003 10:07
#8 RE:Die Scharia Antworten

Salam Veritas,

du hast es sehr kompliziert ausgedrückt und ich hoffe, dass ich es auch richtig verstanden habe.

Du Kurzfassung deines Statements wäre dann in etwa, die Scharia die derzeit praktiziert wird und Anwendung findet, ist weit von ihrem wahren Charakter abgewichen. War es das ?

Aber ich finde es auch sehr interessant, dass in früheren Zeiten viel mehr Wert auf die Bedürfnisse und Interessen der Umma geachtet wurde. Es entspricht meinem Verständnis des Islams, dass der Einzelne nicht so wichtig ist und eigentlich die Gemeinschaft dabei zählt.
Ausserdem gehen einige Urteile in der derzeitigen Praxis am Ziel vorbei. Einem Menschen für Diebstahl die Hand abzuhacken, halte ich für wenig sinnvoll. Erstens wird er nie wieder arbeiten können und zweitens hätte die Umma von seinen Talenten und Fähigkeiten keinen Nutzen mehr, viel mehr wird er zu einem Bedürftigen gemacht.

Es ist aber wieder zu sehen, dass die Menschen als erstes die unangenehmen und schlechten Dinge die im Namen des Islams verübt wurden wahr nehmen. Es ist etwas, dass ich noch nei mochte. Menschen die sich für den Islam interessieren, werden durch Muslime zuerst die Ge- und Verbote vermittelt. Also erst die unangenehmen Seiten die viel Kraft und Stärke bei dem Einzelnen erfodern, bevor überhaupt etwas positives kommt.
Mit dieser Art der Werbung (ist ein blödes Wort dafür) werden wir den Islam nur wenigen Menschen näher bringen, sondern die meisten verschrecken. Vielleicht haben auch unter den Muslimen die wenigsten den wahren Inhalt erkannt. Darüber könnten wir mal diskutieren, warum erst die Verbote genannt werden, anstatt der Vorzüge.

Klär mich auf, wenn ich etwas falsch verstanden haben. Danke
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
WonderWoman
Wenn Allah will, dass Du an einem bestimmten Ort stirbst, dann gibt er Dir einen Grund, an diesen Ort zu gehen.

*VERITAS* Offline



Beiträge: 86

08.09.2003 11:28
#9 RE:Die Scharia Antworten

Salam WonderWomen,

In Antwort auf:
du hast es sehr kompliziert ausgedrückt und ich hoffe, dass ich es auch richtig verstanden habe.
Du Kurzfassung deines Statements wäre dann in etwa, die Scharia die derzeit praktiziert wird und Anwendung findet, ist weit von ihrem wahren Charakter abgewichen. War es das ?


Im Kern trifft Dein Verständnis zu, der komplizierte Weg, basiert auf zwei Tatsachen – zum einen ist es für mich sehr schwer, zwei Gruppierungen zu kritisieren, ohne Ihnen Ihren Glauben abzusprechen, zum anderen bedurfte es einer Gratwanderung – KEINE Reform, sondern eine Veränderung zum Ursprung hin.

In Antwort auf:
Einem Menschen für Diebstahl die Hand abzuhacken, halte ich für wenig sinnvoll. Erstens wird er nie wieder arbeiten können und zweitens hätte die Umma von seinen Talenten und Fähigkeiten keinen Nutzen mehr, viel mehr wird er zu einem Bedürftigen gemacht.

Wie alles im Leben, ist auch dies eine Frage der Ansicht. Nicht jeder Diebstahl wird nach islamischer Auffassung mit der Amputation bestraft, es herrschen Kriterien, die Mundraub, oder unrechtmäßige Entwendung von Gegenständen mit geringfügigem Wert, mit einer „milden“ Strafe versehen. Die Amputation als Strafe, verfolgt nicht das Ziel, einem Menschen soviel Qual wie nur möglich zu bereiten, sondern sie dient(e), als Abschreckung. Wie wichtig es für die Gemeinschaft ist, in einer sicheren Umgebung zu leben, zeigen viele arabische, aber durchaus auch internationale Städte (Bronx). Zu Zeiten unseres Propheten, sind im großen islamischen Staat, exakt 5 Amputationen durchgeführt worden, der Zeitraum betrug 10 Jahre. Wenn ich binnen 2 Jahren, eine Amputation durchführe ist dies tragisch, wenn ich jedoch dafür in einer Umgebung lebe, die ohne großen Aufwand, Sicherheit für die Gesellschaft bietet, dann steht die Bestrafung eines Einzelnen im Verhältnis zum Wohl der Allgemeinheit, dadurch relativiert sich die Ansicht. Vielleicht sollte man sich auch überlegen, wie wichtig Vertrauen für das menschliche miteinander ist, daraus ergibt sich automatisch, der Sinn einer solchen Bestrafung. Leider muss ich auch hier verdeutlichen, dass eine solche Bestrafung nur in Zusammenhang, mit anderen wichtigen islamischen Kriterien, sinnvoll ist. Eine Regierung, die unter dem Deckmantel der Macht, fortwährend Diebstahl begeht, wird niemals beim Volk eine Abschreckung erreichen.

In Antwort auf:
Darüber könnten wir mal diskutieren, warum erst die Verbote genannt werden, anstatt der Vorzüge.

Ich unterteile da nicht, Verbote ergeben bei tiefgründiger Analyse immer Vorzüge für den Menschen.
Mir fällt spontan keine logische Erklärung für den Ablauf, vielleicht die große Angst, vor dem Abfall, vielleicht liegt es in der Natur von vielen Menschen - wenn sie nach den Verboten immer noch Interesse haben, kann ich mir ja die Mühe mit den Vorzügen machen.... no idea!

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