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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 616 mal aufgerufen
 picpicWelt und Religion
*VERITAS* Offline



Beiträge: 86

04.08.2003 13:00
Wertgleich mit gleichen Rechten?! Antworten

@admin: nix Sommerpause, wir brauchen hin und wieder pädagogischen Rat aus der Praxis

Wertgleich mit gleichen Rechten?!

Zuweilen verwechseln Andersgläubige und Ungläubige (explizite Atheisten), die Lehren des Islam, mit gesellschaftlicher, gegenwärtige und historischer Realität. Hierbei erscheint mir (vollkommen subjektive Sicht), dass die Stellung der Frau den größten Anlass zu meist emotionsgeladenen (gefühlsbetonten) und daher nicht ganz friedlichen Diskussionen gibt.
Ob und inwiefern man von Menschen verlangen kann, sich vor einer Kritikäußerung gründlich mit einem Thema zu befassen, sei mal so dahin gestellt, wünschenswert ist jedoch eine Änderung der Ansicht und bei gegebenen Anlass (sachlichen Argumenten), vielleicht sogar, der friedliche Dialog.

Haben wir einen idealen / realen Maßstab für das was gefordert wird? Ich denke, es existiert kein Land auf dieser Welt, welches wirklich sowohl den Wert als auch die Rechte beider Geschlechter gleichstellt.
Fortgeschrittene Länder wie z.B. Deutschland fordern zwar gleiche Rechte, realisiert werden jedoch identische Rechte. Dies ist im gleichen Umfang zu beklagen, wie die nach wie vor in vielen Ländern (China, Indien, arabische Staaten etc.), im Wert reduzierte Frau.

Gleiche oder identische Recht?
Die Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert, verdeutlicht, dass gleiche Rechte zwischen Frau und Mann gefordert werden, tatsächlich hat es aber nie den Versuch der Gleichberechtigung gegeben, was durchweg realisiert wurde und wird, ist die Durchsetzung identischer Rechte.
Zur Verdeutlichung:
Gebe ich zwei Menschen, mit völlig unterschiedlichen Interessen, Eigenschaften, Empfindungsstärken etc., die selbe Tätigkeit, habe ich identische Rechte, aber erreiche nie zwischen beiden Gleichberechtigung! Filter ich jedoch Ihre natürlichen Veranlagung und setzte dies als einzige Prämisse für die Vergabe von Rechten, erhalte ich GLEICHBERECHTIGUNG!
Dieser Unterschied ist deswegen von tiefer Bedeutung, weil die Missachtung der natürlichen Veranlagungen, dabei ist das Geschlecht irrelevant, gleichzeitig deren Tod bedeutet.

Wertegleichheit?
Indien: Abtreibung von weiblichen Föten ( von 8000 abgetriebenen Föten waren 7999 weiblich). Dies ist ein Beispiel für die Ansicht über Wertegleichheit zwischen Frau und Mann
in weiten Teilen unserer Welt.

Zielsetzung?!
Gegenwärtig (2003) haben wir erkannt, dass eine GLEICHBERECHTIGUNG und eine WERTEGLEICHHEIT zwischen Frau und Mann gegeben sein muss.

Göttliche Offenbarungen (unverfälscht) sind zeitlos...

Die Stellung der Frau im Islam, also nicht in pseudo-islamischen Staaten, stellt die derzeit einzige reale Forderung von Gleichberechtigung und Wertegleichheit zwischen Frau und Mann!
Rechte und Pflichten werden unter Berücksichtigung der natürlichen Veranlagung zugeteilt, insbesondere psychisch, biologische unterschiede zwischen Frau und Mann werden dabei beachtet und erhalten im Gegensatz zu identischen Rechten, den nötigen Freiraum der Entfaltung. Wertegleichheit wird von Beginn an gefordert, Ihre Missachtung wird verboten und aufs schärfste Verurteilt.

Wertegleichheit im Islam

Vor Allah (s) gibt es keinen Geschlechtspezifischen Vorteil, einzig die Stärke im Glauben wird als Maßstab für spätere Beurteilung angesetzt.
Im Koran werden bewusst Frauen erwähnt, die einen höheren Rang besitzen als Männer, dies untermalt die o. g. These und unterstreicht das gleiche Recht im Jenseits!
Der Koran nennt neben jedem großen und heiligen Mann eine große und heilige Frau; z. B. werden die Frauen Adams und Abrahams sowie die Mütter Moses und Jesu gepriesen.
Gleichzeitig ist von den unwürdigen Frauen Noahs und Lots die rede, aber auch von der guten Frau des Pharao, die, die Gefährtin eines schlechten Mannes war.
Zudem wird z. B. in folgender Aya eine Frau und ein Mann als Zeichen für die Welt gesetzt:

[21.91] Und der, die ihre Keuschheit wahrte, hauchten Wir von Unserem Geist ein und machten sie und ihren Sohn zu einem Zeichen für die Welten.

Der Koran bewahrt das Gleichgewicht und vermeidet, dass nur Männer die Hauptfiguren der Offenbarung sind!
Über Maria, die Mutter Jesu, heißt es, sie habe eine solche Stellung erreicht, dass sie an Ihrem Andachtsort immer Speisen vorfand und von den Engeln angesprochen wurde. Sie hatte eine so hohe religiöse Stufe erreicht, dass sie Zacharias, den Propheten ihrer Zeit hinter sich ließ und ihn in Erstaunen versetzte.

Zu Beginn wird bereits ein Zeichen gesetzt!
Gott gegenüber und ihrem Wesen nach steht die Frau als Mensch dem Manne gleich. So wird bei der Wiedergabe der Schöpfungsgeschichte nicht — wie bei den anderen semitischen Religionen — Eva als Frau zur Last gelegt, beeinflußt vom Teufel (der Schlange) ihren Mann Adam verführt zu haben. Das Vergehen kommt (Quran, 9:36) beiden gleichzeitig und gleichgewichtig zu: " Da veranlaßte sie (d.h. Adam und seine Gattin) der Satan. einen Fehltritt zutun, wodurch sie des Paradieses verlustig gingen ....,

Zum tiefgründigen Verständnis der folgenden Suren / Aya bedarf es Erläuterungen, die momentan wirklich den Rahmen sprengen, bei Bedarf füge ich diese später hinzu.

"Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Steuer und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie - wahrlich, Allah erbarmt sich ihrer. Siehe, Allah ist mächtig und weise." (Quran, 9:71)

Und ihr Herr antwortet ihnen: "Siehe, Ich lasse keine Tat von euch verloren gehen, sei es von einem Mann oder einer Frau. Die einen von euch stammen ja von den anderen..." (Quran, 3:195)

"Wer das Rechte tut, und gläubig ist, sei es Mann oder Frau, dem werden Wir ein gutes Leben geben. Und Wir werden ihn nach seinen besten Werken belohnen." (Quran, 16:97)

"...Sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid..." (Quran, 2:187)

Gleichberechtigung unter Einbindung der z. Z. brisantesten Fragen / Kritiken

Polygamie (Mehrehe)
[4.2] Und gebt den Waisen ihr Gut, und tauscht nicht (euer) Schlechtes mit (ihrem) Guten ein, und zehrt nicht ihr Gut zu dem eurigen hinzu; seht, das ist ein großes Verbrechen.

Dieser Vers mahnt die Männer, die mit der Obhut des Vermögens der „Waisen“ anvertraut sind, er mahnt jene die hauptsächlich wegen dem Vermögen der „Waisen“ zu heiraten beabsichtigen.
So und im Zuge dieser Ermahnung und auf Grund der mit einer solchen Zweckehe verbundenen Versuchung warnt der Koran diese Männer davor und legt ihnen die Möglichkeit nahe nur unter einer Voraussetzung mehrere Frauen zu heiraten, die nicht unter diese Kategorie fallen:

[4.3] Und wenn ihr fürchtet, nicht gerecht gegen die Waisen zu sein, so heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, nicht billig zu sein, (heiratet) eine oder was im Besitz eurer rechten (Hand ist). So könnt ihr am ehesten Ungerechtigkeit vermeiden.

Die Ehefrauen gleich zu behandeln ist eine weitere Voraussetzung für die Mehrehe!

[4.129] Und ihr könnt zwischen den Frauen keine Gerechtigkeit üben, so sehr ihr es auch wünschen möget. Aber neigt euch nicht gänzlich (einer) zu, so daß ihr die andere gleichsam in der Schwebe laßt. Und wenn ihr es wiedergutmacht und gottesfürchtig seid, so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig.

Diese Aya macht die Polygamie im Islam zu einer absoluten NOTFALLLÖSUNG !

Die Polygamie ist gestattet, wenn die sichere Ausübung einer absoluten Gerechtigkeit gewährleistet ist. Die Ausübung einer solchen Gerechtigkeit ist de facto (vor allem unter uns bekannten Verhältnissen) nicht möglich, so ist sie (die Polygamie) also unstatthaft.
Die Polygamie sieht nach einer Handlung aus, die wegen ihrer Unrealisierbarkeit in der Praxis verboten aber juristisch gestattet ist. Der Sinn eines solchen Verbot—Gebotes kann, lt. Imam ‘Abduh in der Zulässigkeit der Vielehe nur in den äußersten Notfällen begründet sein.


Pauschal kann man dazu folgendes sagen:
Ein Moslem hat das Recht auf Polygamie, wenn dies der einzige Weg ist um Leid zu lindern, keinesfalls darf leid durch Polygamie hervorgerufen werden. Wenn also das lindern von Leid die einzige Rechtfertigung ist, benötigt man eine Analyse, wann genau Leid durch eine Mehrehe gelindert wird. Um eine objektive Darstellung zu erhalten, benötigt man geschichtliche Kenntnis, dann würde man feststellen, dass die Polygamie aufgrund der damaligen wirtschaftlichen Dominanz der Männer, vielen Frauen das Leben gerettet hat! Die Polygamie ist keine Pflicht, sie dient und diente als Notfalllösung für ein zeitenloses Gesetz! Ich stelle die arrogante Behauptung auf, dass zur heutigen Zeit, jede Mehrehe der Offenbarung widerspricht. Warum es Frauen nicht erlaubt ist, kann man jetzt selbst beantworten!

Dürfen Frauen geschlagen werden?

“Im Falle einer ständigen, nicht nur einmaligen Verletzung ihrer religiösen Pflichten (Nuschuz d.h. sich gegen den Mann auflehnen indem sie - öffentliche Unkeuschheit begeht/Fahischa Mubaiyina)- nur in diesem Falle, wen das Zusammenleben dadurch unerträglich wird, wird dem Manne, um einer Scheidung vorzubeugen, die Möglichkeit eingeräumt, Maßnahmen zu ergreifen, die von Ratschlägen bis zur Trennung im Bett reichen; und wenn dies alles nichts nützt, bis zu einem “nicht-schmerzenden” (ghair-mubarrih) Schlag (vgl. Qur’an-Kommentar von Tabari).

Auf diese Übersetzung stützen sich meist Männer, leider lässt auch der Originaltext für Menschen die unüberlegt handeln wollen, Interpretationfreiheit.

RADJUL - dieses Wort wurde damals nicht in unserem heutigen Sinne für "Mann" gebraucht, sondern viel allgemeiner für Menschen, die auf eigenen Füßen stehen können, also Erwachsene. Es heißt direkt - auf eigenen Füßen stehend. Der Vers spricht generell Frauen und Männer der Ummah (Gemeinschaft) an, er spricht über sie und wie sie sich gegenüber dem jeweils anderen verhalten sollen. Also nicht eine Beschreibung eines Eheverhältnisses.
QAAMA - bedeutet aufrecht stehen; jemanden helfen, aufrecht zu stehen. Schwächere unterstützen und für ihre Rechte einstehen.
FADDALA - Dies ist der Ausdruck für göttliche Gaben. Jeder Mensch hat verschiedene Gaben von Gott erhalten, und zwar reichlich, so dass er abgeben kann. Es gibt materielle, emotionale und spirituelle Gaben.
ANFAQA - bedeutet ausgeben, in Umlauf bringen der gaben. Es wird eine Situation angesprochen von Überfluss und darauf hingewiesen, dass es notwendig ist, um der Ökonomie willen, keine Gaben zu horten, damit niemand durch Reichtümer Macht auf sich vereinigen kann. Jeder, der auf eigenen Füßen steht, muss in verantwortlicher Weise seine Gaben in Umlauf bringen.
ßALAHA- bedeutet tugendhaft, gehorsam, integer, zuverlässig, ehrenhaft sein, bzw. ßAALIH
QANATA - bedeutet andächtig stehen, willkommen heißen, ganz offen sein gegenüber der göttlichen Energie, gegenwärtig sein, sich leer machen für Gott
HAFAZA - bedeutet auswendig kennen, vom Herzen her den Qur'an auswendig kennen, Hafiz nennt man die Qur'ansänger. Jemand, der im Gedächtnis behält, der beschützt.
HAFIZ ALLAHU - Das Geheimnis Gottes bewahren
GHAIB-UN - bedeute, das den physischen Sinnen Verborgene, das Unsichtbare, Verborgene, das Mysterium, zu tief, um es zu erfassen. Das Abwesende
NUSCHUS - Dieses Wort wird eigenartigerweise von den Übersetzern je nachdem, ob es sich um Frauen oder Männer handelt anders übersetzt. Auf Frauen bezogen; ungehorsam, rebellisch, unterwürfig, respektlos, Auf Männer bezogen: Gewalt ausüben, Mißhandlung, Feindseligkeit. Eigentlich bedeutet es überhaupt unsoziales Verhalten.
WA'AZA - bedeutet beraten, ermahnen, mit jemanden sprechen, sich einer Sache bewußt sein
HADJARA - bedeutet alleine lassen in seinen privaten Räumen (Frauen hatten damals den zentralen Raum eines Hauses ganz für sich.Ein Mann konnte nicht einfach eintreten, ohne eine Erlaubnis der Frau)
DARABA - Im Wörterbuch gibt es für dieses Wort mehrere Seiten über seine Bedeutung. Hier war bzw. ist wichtig zu erwähnen, dass dieses Wort nicht im Zusammenhang mit physischer Berührung gebraucht wird. Es kommt noch an anderen Stellen im Qur'an vor. Es kann z.B. bedeuten: Gleichnis prägen, Kleider anziehen, reisen, das Gebet verrichten, nahe legen, das Verhalten zu ändern.

Bei Beachtung der o. g. Faktoren, sehe eine Übersetzung wie folgt aus:

Männer stehen in fester Solidarität den Frauen zur Seite. Angesichts der vielfältigen Gaben, die Gott ihnen gegenseitig geschenkt hat, und angesichts des Reichtums, den sie in Umlauf bringen. Integere Frauen, die offen sind für die göttliche Gegenwart, sind Hüterinnen des Verborgenen im dem Sinn, wie Gott bewahrt. Die Frauen aber, deren antisoziales Verhalten ihr befürchtet, gebt ihnen guten Rat, überlasst sie sich selbst in ihren privaten Räumen und legt ihnen mit Nachdruck eine Verhaltensänderung nahe. Wenn sie aber eure Argumente einsehen, dann sucht keinen Vorwand sie zu ärgern. Gott ist erhaben und groß."

Wichtig ist, dass es sich nicht um eine Situation zwischen Ehemann und Ehefrau handelt, sondern allgemein um Menschen, die erwachsen sind, das heißt auf eigenen Füßen stehen. (RADJUL) und untereinander zu tun haben und sich nicht einigen können. Auch ist kein Wort enthalten, was auf Sexualität hinweist bzw. sich in diesem Sinne von den Frauen fernzuhalten, oder das Frauen irgendwelche Güter bzw. die Ehre ihrer Ehegatten schützen etc. Den Frauen wird zugestanden Hüterinnen gottnaher Erkenntnisse zu sein, die sie in sich bewahren sollen, so wie Allah auf Seine Art Seine Geheimnisse bewahrt ( und nur kundtut, dem er sie kundtun will). Es wird eine wichtige Aussage ökonomischer Natur getroffen, dass keine Güter gehortet werden sollen, sondern, dass jeder und jede verpflichtet ist weiter zu geben und Mängel auszugleichen. Es geht also nicht um Vorrang im Sinne einer Machtposition (ob nun Mann oder Frau; wenn z.B. argumentiert wird wie es ist, wenn nun die Frau das Geld verdient).

An dieser Stelle ein großes Danke Schön an Hakima!

Scheidung

1. Die Lösung der Ehe ohne einen Grund ist im Islam sowohl für die Frau als auch für den Mann verworfen.
2. Die Scheidung gilt als Ausnahme, als Ausweg für einen Notstand, einen Notstand, der das Miteinander unmöglich macht! [30.21] Und unter Seinen Zeichen ist dies, daß Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf daß ihr Frieden bei ihnen finden möget; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt.
Aus dieser Aya geht besonders hervor, dass eine zeitliche Einschränkung jeden islamischen Ehevertrag ungültig macht.

Es gibt nur vier Arten sich Scheiden zu lassen:
1.Die einseitige Scheidung auf Grund einer einseitigen Willenserklärung des Mannes bzw. der Frau, wenn sie sich eine derartige Scheidungsbefugnis im Ehevertrag vorbehalten hat.
2.Die Lösung der Ehe in gegenseitigem Einverständnis, vorausgesetzt, dass jeder Ehepartner voll geschäftsfähig und imstande ist, vertragliche Abmachung, wie z.B. Abfindung zu zahlen.
3.Die Scheidung durch den Richter, wenn die Streitigkeiten zwischen den beiden Ehepartnern schädliche und menschenunwürdige Auswirkungen erreicht haben. Ferner kann die Scheidung auf Grund einer ansteckenden unheilbaren Krankheit oder auf Grund eines Geschlechtsleidens auf Antrag der Frau gerichtlich geschieden werden. Ebenso kann Verschollenheit bzw. lange unbegründete Abwesenheit des Mannes ein Grund zur Scheidung vor dem Richter sein.
4.Lösung der Ehe kraft gesetzlicher Vorschrift, wenn Ehehindernisse vorliegen.

Der eigentliche Unterschied findet sich in der widerruflichen Scheidung (Talaq rag'I)
Der Fiqh in seiner Art ist das einzige Rechtssystem in der Geschichte der Menschheit, das die widerrufliche Scheidung kennt. Talaq rag'i bedeutet, dass der Ehemann bis zu zweimal die Scheidung einseitig aussprechen darf und dann diese innerhalb der Wartezeit ('Idda) als Widerrufsfrist widerrufen kann. Während der 'Idda bleibt die Frau in der Wohnung, und das Leben verläuft im normalen Rhythmus.
Dadurch, dass die Ehepartner weiterhin in einer Wohnung zusammenleben, haben sie dazu Gelegenheit, ihre Fehler zu erkennen, sich zu versöhnen und die Ehe ohne jegliche Einmischung von außen fortzusetzen. Die Scheidung ist widerrufen, wenn der Mann während der 'Idda der Frau entweder den Widerruf wörtlich kundgibt oder intime Beziehungen mit ihr unterhält.
Also der Mann spricht die Scheidung aus, hat jedoch das Recht diese nach einer Frist von drei Monaten zu widerrufen!
Wichtig dabei: DER MANN spricht die Scheidung aus, dass bedeutet, es findet der Wunsch statt auf eine einseitige Vertragsauflösung (findet sich in westlichen Gesetzen wieder), die drei Monate dienen zum Nachdenken und zur absoluten Gewissheit!
Wieso die Frau diese Überlegungsfrist nicht hat, ist doch ein Vorteil, als würde ich die arabischen Männer nicht kennen, als würde ich nicht wissen, was in diesen drei Monaten mit der Frau passiert...

Zum Abschluss möchte ich sagen, dass die Niya (Absicht) die ein Mensch hat, eine äußerst wichtige Rolle bei allem tun eines Moslems spielt. Wenn ich die freie Entscheidung getroffen habe, ein Muslim zu werden, dann darf ich nicht vergessen, dass das Wort “wissen“ 700 mal im Koran verwendet wird. Es ist meine Pflicht als Muslim zu wissen, was von mir verlangt wird, nur so kann ich Recht handeln, mit der besten Absicht die ein Mensch haben kann. Menschen entwickeln sich und werden durch viele Faktoren geprägt, eine Prägung ist der Islam, in diesem darf man sich zeitlos sicher fühlen!

admin Offline

Administrator


Beiträge: 2.171

05.08.2003 00:32
#2 RE:Wertgleich mit gleichen Rechten?! Antworten

Asslema (hallo) an Alle ..
hallo Veritas und schön dass Du auch keine Sommerpause hast (nicht böse gemeint, ist aber ein trost für mich

über deinen text kann ich nur sagen dass ich ihn gerade lese, bis ich bemerkt habe dass es am bildschirm doch immer schwieriger wird für meine alternden Augen, also drucke ich ihn gerade aus, und werde gleich mal mit einem Marker meine Lektüre fortsetzten, die bis jetzt wirklich spannend und lehrreich ist. also wir hören/lesen von einander..



"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt." by Albert Einstein


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