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Geburtstage im April :14. Amula, 15. Salwita , 17. Ahlem, 29. Siak

                                                                       
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Dieses Thema hat 14 Antworten
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Siak Offline



Beiträge: 418

31.08.2004 10:03
Die Köpfe aus Washington Antworten

Salam

Also ihr lieben Leutchen, ich habe mir gedacht wir sollten angesichts der Tatsache, dass die Welt bald vor einer weiteren Naturkatastrophe, nämlich den US. Präsidentschaftswahlen, steht, darüber berichten, welches Getier den dort in D.C. so kreucht und fleucht.
Die Artikel werde ich meistens entweder dem ,
oder ähnlichen Online-magazinen entnehmen.

Nun ich weiß keine große Kunst, doch hätten wir dann hier so was ähnliches wie die zentrale Sammelstelle, der verrücktesten und gefährlichsten...quasi ne eigene Horrorshow. Natürlich hoffe ich auf eure Mithilfe denn soviel Zeit, wie dort in Washington Verrückte rumlaufen hab ich dann doch nicht.
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Siak Offline



Beiträge: 418

31.08.2004 10:25
#2 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

Meinen ertsen Beitrag in diesem Kontext widme ich dem Kopf, der im Hintergrund die Fäden zieht.

Man könnte die beiden eigentlich auch mit Pinky and the Brain verwechseln, die Ähnlichkeit ist zumindest verblüffend.


Der Strippenzieher

Er ist der mächtigste Vizepräsident, den Amerika je gehabt hat. Dick Cheney war die "Dampfmaschine", die den Irak-Krieg wollte. Und George W. Bush folgte ihm. Hinter dem Rücken des Kabinetts ließ er seinen Vize den Angriff planen.

Dick Cheney ist endlich wieder zu Hause. Er war viel zu lange weg, vier Tage, draußen in der Welt, die ihm so suspekt ist, so fremd und unberechenbar. Er war in Japan, wo es um die Geiseln im Irak ging, und in Südkorea, wo es um das Sterben im Irak ging, und im Flugzeug, wo er erfuhr, dass Außenminister Colin Powell ihn in einem neuen Buch als Kriegstreiber hinstellt. Die Woche war eine der schlimmsten in der Amtszeit des amerikanischen Vizepräsidenten, doch Cheney sagt mit fester Stimme: "Der Fortschritt im Irak ist enorm." Er bekommt Beifall. "Unsere Feinde können nicht eingedämmt werden. Sie können nur zerstört werden." 5000 Menschen stehen auf und jubeln.

Es ist Samstag, der 17. April, ein schon heißer Tag in der Industriestadt Pittsburgh. Die National Rifle Association, Amerikas mächtige Waffen-Lobby, feiert ihre Jahreshauptversammlung. Cheney ist Ehrengast der NRA. Er steht auf der beflaggten Bühne einer langen, kahlen Halle mit dem Charme eines Atombunkers. Vor ihm sitzen Tausende Zuschauer, ältere weiße Männer, rechte Republikaner, stolze Waffenbesitzer wie er. In der Nachbarhalle schießen die Söhne der Männer an Schießständen auf virtuelle Wildenten und die Söhne dieser Söhne beim "Lasershot" auf virtuelle Terroristen. Cheney hat ein Heimspiel, und wenn die Leute ihn mit Fragen bedrängen, geht es um Kaliberstärken - nicht um unauffindbare Massenvernichtungswaffen. Um erschossene Hirsche - nicht um erschossene GIs.

Cheney mag keinen Small Talk, keine Interviews, keine Journalisten und Menschen
Cheney steht felsenfest hinter dem Pult und erzählt ein bisschen. Sein Gesicht ist rund und rosafarben, und über seinen blanken Vorderkopf zieht sich ein feiner Schweißfilm. Er erzählt von seinen Jagdtrophäen und dem unumstößlichen Recht eines jeden Amerikaners auf den Besitz von Schusswaffen. Es klingt wie ein Grundrecht. Ein Menschenrecht. Cheney redet leise und sanft und so schnell, als habe er Angst vor Applaus. Er mag öffentliche Auftritte nicht. Er mag die Massen nicht. Er herzt keine Menschen und schüttelt keine Hände, und wenn er doch ein paar schütteln muss, zieht er seine Hand weg, als habe er auf eine heiße Herdplatte gefasst. Cheney mag keinen Small Talk und keine Interviews, keine Journalisten und Menschen, die zu viel reden. "Du lernst nichts, wenn du redest", ist sein Motto. Wenn er einen Freund zum Fliegenfischen nach Wyoming einlädt, dann nur unter der Bedingung, dass sie schweigen. Den ganzen Tag schweigen. Er würde gut nach Ostfriesland oder in einen Kaurismäki-Film passen.

Am liebsten hätte es Dick Cheney, nicht als Krisenmanager durch die Welt reisen zu müssen. Oder als Wahlkämpfer nach Pittsburgh. Am liebsten, das gibt er gern zu, würde er den ganzen Tag nur das machen, was er wie kein anderer beherrscht: in seinem Büro im Westflügel des Weißen Hauses oder an einem der vielen geheim gehaltenen Orte sitzen und Politik machen, Strippen ziehen, seine "Sleeper Cells" im Kongress aktivieren. "Bin ich das böse Genie in der Ecke, das keiner je sieht, wenn es aus seinem Loch steigt?", fragte er unlängst in einem Interview mit der "Los Angeles Times". Und beantwortete die Frage selbst: "Es ist wirklich gar nicht schlecht, so zu operieren."

Richard B. Cheney, Jahrgang 1941, ist nach Einschätzungen sämtlicher Beobachter der mächtigste US-Vizepräsident aller Zeiten. Wahlweise gilt er als "Prince of Darkness" ("Washington Post") "Mister Worst-Case-Scenario" ("Los Angeles Times"), "härtester aller Hardliner" ("Time Magazine") - und seit dieser Woche auch als Kriegstreiber. In dem am Dienstag in Amerika erschienenen Insider-Buch "Plan of Attack" belegt der Journalist Bob Woodward jenen Verdacht, der sich seit mehr als zwei Jahren hartnäckig in Washington hält: Cheney war die treibende Kraft hinter dem Krieg im Irak, die "Dampfmaschine". Er wollte ihn von Anfang an. Er setzte ihn mit allen Mitteln durch. Er stach Außenminister Powell aus und die Bedenkenträger im Militär und die Gegner in Europa und den Vereinten Nationen, die er als Appeaser, als Beschwichtiger, und Feiglinge sah. In Powells Augen - so beschreibt es Woodward - war der sonst so kalte, nüchterne Pragmatiker Dick Cheney ein Getriebener, wenn es um den Irak ging, ein Besessener, wie im "Fieber".

Visionen von einer neuen Weltordnung
Powell, so wird in Washington spekuliert, habe Woodward bei der Enthüllung tatkräftig zur Seite gestanden. Detailgetreu und unter Wiedergabe hochbrisanter Dialoge aus dem Weißen Haus schildert der Starreporter der "Washington Post" Amerikas Weg in den Krieg. Schon vor Bushs Amtseinführung, am 10. Januar 2001, machte Cheney bei einem Übergabetreffen mit Clintons damaligem Verteidigungsminister William Cohen den Irak zum Thema Nummer eins - "Topic A". Er hatte zu jenem Zeitpunkt bereits das Kabinett mitgebildet und wichtige Schaltstellen in den Ministerien mit ideologischen Hardlinern besetzt. Jetzt ging es um Saddam. Cheney hätte ihn schon gern in seiner Zeit als Verteidigungsminister im ersten Golfkrieg beseitigen wollen. Damals durfte er nicht. Er hatte danach Strategien für einen Regimesturz entwickelt. Doch da war er nicht mehr im Amt. Nun hatte er wieder eines, und mit Cheney zurückgekehrt waren seine Weggefährten Donald Rumsfeld und Paul Wolfowitz, deren Denken der Kalte Krieg geprägt hatte und deren Visionen von einer neuen Weltordnung handelten.

In jener Sitzung am 10. Januar schwieg Cheney. Er schloss die Augen und ließ die anderen reden. So macht er es immer. Er lässt reden. Er faltet seine Hände vor dem Kinn und wirft scharfe Blicke über den Brillenrand hinweg. Er fragt alle aus, saugt sie aus, sagt aber selbst nur wenig. Es gab einen Spruch, den er verinnerlicht hat, erzählte er einmal der "Washington Post": "You never get into trouble for something you don't say." Nachdem alle ihre Meinungen kundgetan haben, trifft sich Cheney mit dem Präsidenten zum Gespräch unter vier Augen. "Dick, was meinst du dazu?", fragt Bush. Dann redet Dick.

Er redete vor allem nach den Anschlägen vom 11. September auf Bush ein. Cheney, der Hobbyhistoriker, sah ein neues Zeitalter gekommen. Cheney, der Apokalyptiker, sah die große Gefahr, dass Terroristen die USA mit Massenvernichtungswaffen angreifen würden. Schon länger war dies sein ureigenes Thema; es hatte sich als Meinung zum Glauben und als Glaube zu einer Obsession entwickelt. Seine Grundbotschaft lautete: "Die USA werden es den Mächten des Terrors nicht erlauben, die Werkzeuge des Genozids zu bekommen." Für Dick Cheney war die Welt nicht erst seit 9/11 ein düsterer, böser Ort, so düster wie die geheimen Bunker, in die er sich häufig zurückzieht mit seiner dunkelgrünen Tasche voller Bücher, so düster wie die Werke des von ihm verehrten Historikers Victor Hanson, der Blutvergießen als natürlichen Bestandteil der Menschheit sieht und den unerbittlichen Kampf gegen das Böse fordert.

Als die Frau des Kongressabgeordneten Steny Hoyer auf einer Reise nach Moskau Persönlichkeitstests der Delegierten machte, fand sie einen ihrer Einschätzung nach passenden Beruf für den damaligen Parlamentarier Dick Cheney: Beerdigungsunternehmer.

Geheimpläne für eine Invasion
Wie George Bush sprach sich auch Cheney nach den Angriffen des 11. Septembers gegen einen sofortigen Krieg im Irak aus, "weil wir sonst unseren rechtmäßigen Platz als 'good guys' verlieren". Zwei Monate später jedoch, noch während des Afghanistan-Feldzugs, so entlarvt Woodward nun, ließ Bush Geheimpläne für eine Invasion entwickeln - "Let's get started on this." Der Präsident wollte auf keinen Fall, dass andere davon erfahren, weil es - wie Bush selbst Woodward gestanden hat - "international enorme Angst und im Inland Spekulationen" auslösen würde. Cheney wusste von den Geheimplänen. Nicht aber Powell. Nicht einmal die Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice. So schätzte Cheney die Politik im sonst so tratschsüchtigen, porösen Washington, eine Politik
Wie wirkungsvoll Cheney agierte, zeigte sich besonders im August 2002. Die Situation für ihn war zu jenem Zeitpunkt misslich. Powell hatte Bush überzeugt, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten. Der Krieg, den Cheney seit Monaten vorangetrieben hatte, war in weite Ferne gerückt. Cheney verlor Oberwasser. Da informierte er den Präsidenten, dass er eine Rede vor Kriegsveteranen in Nashville halten werde. "Mach mir keine Probleme", sagte Bush. Aber genau das hatte Cheney vor. "Um es klar zu sagen", teilte er den Kriegsveteranen mit, "es gibt keinen Zweifel, dass Saddam Hussein jetzt Massenvernichtungswaffen besitzt und sie anhäuft, um sie gegen unsere Freunde, Alliierten und uns zu benutzen."

Eine Kriegserklärung. Cheney, der Pedant, der sonst alles so genau nimmt, setzte unbelegbare Hypothesen in die Welt. Cheney, der Skeptiker, der nichts so verabscheut wie Verschwörungstheorien, verweist bis heute auf eine Verwicklung Saddams in die Anschläge vom 11. September. Den Irak nannte er das "geografische Zentrum des Terrors" - zu dem das Land doch heute erst geworden ist.

Widersprüche und Ungenauigkeiten als Fakten
Derweil machte Colin Powell eine besorgniserregende Veränderung aus in jenem Menschen, den er zwölf Jahre zuvor als stoischen, emotionslosen Verteidigungsminister gekannt hatte, eine Art "Fieber". Die Realität, so folgerte Powell, spielte für Cheney keine Rolle mehr. Die Realität schuf sich der Vizepräsident selbst. Er griff sich Geheimdienstinformationen und machte Widersprüche und Ungenauigkeiten zu Fakten. Cheney, der nie gedient hatte, wollte mit aller Macht diesen Krieg. Powell, der Vier-Sterne-General, wollte Containment. Die Invasion eines arabischen Landes, warnte Powell den Vizepräsidenten, könnte zur Schließung aller US-Botschaften weltweit führen. "Darum geht es nicht", antwortete Cheney. Es könnte ungeahnte Folgen haben, fuhr Powell fort. "Darum geht es nicht", antwortete Cheney.
Die Auseinandersetzungen zwischen Cheney und Rumsfeld auf der einen und Powell auf der anderen Seite nahmen im Spätsommer 2002 dramatische, bislang unbekannte Formen an. Im Außenministerium nannten sie die Ideologen um Cheney und Rumsfeld schon mal "Motherfuckers", eine "separate kleine Regierung" mit einem neu geschaffenen Geheimdienstbüro nur für den Irak. Powell nannte es das "Gestapo-Büro". Für Cheney waren die Leute im Außenministerium Bremser und Weicheier. Er verglich den Kampf der beiden Lager mit der Auseinandersetzung zwischen Theokraten und Reformern im Iran. "Die Frage ist nur", so schloss er, "ob sie zwei Seiten derselben Regierung vertreten - oder zwei separate Regierungen?"

Powell war ein Problem, räumte Cheney später ein. "Colin stand den Dingen, die wir versuchten, immer sehr reserviert gegenüber." Cheney sagte dies bei einer "Siegesfeier" mit anderen Neokonservativen drei Wochen nach Kriegsbeginn in seinem Haus. Ein wunderbarer Krieg bis jetzt, meinte Ken Adelman, einer der Chefstrategen. Aber was ist mit den Massenvernichtungswaffen? "Finden wir", sagte Wolfowitz. "Finden wir", sagte Cheney.

Als Powell in den Monaten vor dem Angriff einsah, dass er in der Regierung zunehmend isoliert war, versuchte er Bush persönlich umzustimmen. Ein Krieg, so argumentierte Powell, könnte die Region destabilisieren. Er würde vom Kampf gegen den Terror ablenken. Powell klang wie ein Europäer. Er klang wie Chirac. Im Januar 2003, zwei Monate vor Kriegsbeginn, machte Powell einen weiteren, einen letzten Vorstoß: "Sind Sie sich sicher? Sie verstehen die Folgen. You know, you will own the country." Sie werden dann das Land an der Backe haben. "Ich denke, dass ich es tun muss", antwortete Bush und fuhr fort: "Sind Sie auf meiner Seite? Ich will Sie auf meiner Seite." Da lenkte Powell, der loyale Soldat, ein: "Ich gebe mein Bestes. Ja, Sir. Ich werde Sie unterstützen."

"Ich denke, wir sollten es machen"
Die wichtigen Entscheidungen aber trafen andere. Am 19. März 2003 gegen 16 Uhr, wenige Stunden vor Ablauf des Ultimatums an Saddam Hussein, erhielt der Präsident Geheimdienstinformationen über den angeblichen Aufenthaltsort des irakischen Diktators. Er ließ seinen Kriegsrat und einige Mitarbeiter im Oval Office versammeln und fragte in die Runde: "Würdet ihr es machen?" Nachdem alle ihre Meinung kundgetan hatten, schickte Bush sie hinaus, alle bis auf Cheney. "Was denkst du, Dick?", fragte er wieder einmal. "Ich denke, wir sollten es machen", sagte Cheney. Da rief Bush die anderen wieder herein und gab den Befehl zum sofortigen Angriff.

Der Präsident und sein Vize befinden sich auf einer Mission, die sie ohne den jeweils anderen nie hätten ausführen können. Bush ist der Bauch. Cheney der Kopf. Bush impulsiv, Cheney stoisch. Bush der Missionar, Cheney der Visionär. Bush mag Menschen und Geselligkeit, Cheney Bücher und Einsamkeit. Bush kämpft sich in der Freizeit durch die Hecken seiner Farm. Cheney durch Kompendien der Militärgeschichte. Bush steht für die Hoffnung, das Licht, den Draht zum Himmel. Cheney für die Furcht, die Dunkelheit, den Zugang zum Bunker.

Sie mögen kongeniale Partner sein, nicht aber Freunde. Dafür sind sie zu verschieden. Cheney, der nur fünf Jahre älter ist, aber 20 Jahre älter wirkt, fügt sich: "Jawohl, Mister President." Er nennt Bush "den Mann". "Der Mann will das." "Der Mann denkt das." "Dick macht einen guten Job, weil er mir sagte, er wolle nicht Präsident werden", scherzte Bush einmal. Obwohl Cheney in 36 Jahren Washington alle Karrierestufen durchlief, strebt er (als erster Vizepräsident seit Nelson Rockefeller) tatsächlich nicht die Präsidentschaft an. Er hatte es einmal erwogen, 1996, doch die permanente öffentliche Durchleuchtung war ihm ein Grauen. In Woodwards Buch gibt Präsident Bush erstmals Einblicke in Cheneys Seelenleben. Bei Interviews "sterbe dieser aus Angst" vor irgendwelchen Dingen, die aus dem Kontext gerissen würden. Und angesprochen auf Woodwards Buch: "Dick ist besorgt darüber, um ehrlich zu sein."

Cheneys Stärke ist die Unverzichtbarkeit
Bis heute wurde Dick Cheney, der Sohn eines Forstbeamten und Vater zweier Töchter, immer berufen. Als Präsident Gerald Ford einen Stabschef brauchte, hieß es: Was ist mit Dick? Als der Verteidigungsminister von Präsident George H. Bush wegbrach, hieß es: Was ist mit Dick? Als der texanische Ölgigant Halliburton einen Chef suchte, hieß es: Was macht Dick eigentlich? Bushs Stärke ist sein Auftritt, Cheneys Stärke die Unverzichtbarkeit. 1995 verließ Cheney die Politik und wurde Konzernchef von Halliburton, Jahresgehalt1999: 1,3 Millionen Dollar.

Seine Vergangenheit holt ihn immer wieder ein. Wenn Aufträge im Irak ohne Ausschreibung an Halliburton vergeben werden, dann steht in den Berichten darüber stets der Beisatz: die Ex-Firma von Vizepräsident Cheney. Als ihm vorgeworfen wurde, dass seine Halliburton-Aktien dank des Krieges stiegen, verkaufte er das Paket, das im Jahr 2000 43 Millionen Dollar wert war - mit Gewinn. Als Leiter der Energiekommission soll sich Cheney von Energieunternehmen beraten haben lassen und muss sich dafür nun vor dem Obersten Gericht verantworten. Als Vater einer lesbischen Tochter hat er sich einst moderat über Homosexuelle geäußert - unterstützt jetzt aber Bushs Kreuzzug gegen die Homo-Ehe. Cheney könnte mit seinen Verstrickungen für den Präsidenten zum Problem werden, warnen einige in der Partei. Nach vier Herzinfarkten hätte er eine gute Entschuldigung auszusteigen.

"Gott segne Sie"
Genau das wird Dick Cheney wohl nicht tun. Es gilt, eine Mission zu beenden, lässt er die Zuhörer in Pittsburgh, Halle D, wissen. "Die nächste Präsidentschaftswahl ist von dramatischer Bedeutung für unser Land." Entschlossener Krieg gegen den Terror - oder Chaos. Moralische Klarheit - oder Larifari. Ein echter Führer - oder ein Zögerer. Bush oder Kerry. "Es geht um Hoffnung und Frieden für die ganze Welt", sagt er zum Schluss, und die Standing Ovations wollen kein Ende nehmen. Der Chef der National Rifle Association tritt ans Mikrofon und schwärmt: Der Vizepräsident werde in die Geschichte eingehen als einer, der die Kinder in der Welt vom Bösen befreite. "Gott segne Sie."

Dann überreicht er Cheney ein Gewehr, "ein Masterpiece", eine Cecil Brooks Flintlock. Cheney legt an - und zum ersten Mal an diesem Abend huscht ein kurzes, schüchternes Lachen über sein Gesicht. Dann ist er weg.

Jan Christoph Wiechmann
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Siak Offline



Beiträge: 418

01.09.2004 10:00
#3 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

Salam

DA wir gestern das Rückrad bzw die treibende Kraft von Bush's Regierung kennengelernt haben sehen wir uns doch heute ma´l Die Denkmaschiene von Washington an. MAn sagt ihr nach, dass Sie alle die dort gemeinsam in der Regierung sitzen in die Tasche stecken könnte.


Na ich bin der Meinung das Sie auf jeden Fall einer der na ich sag's lieber nicht , wer weiß, vielleicht lesen auch Kinder diesen Text hier.
Zumindest ist eins klar, Sie ist der Wachhund des Präsidenten und, wenn die von der Leine gelassen wir huuuuui....

hier gerade auf einem Kontrollgang im weißen Haus


Das Hirn des Präsidenten

Teil 1

Sie ist die mächtigste Frau in Washington. Klug genug, im Hintergrund zu bleiben. Und geschickt darin, George W. Bush die komplizierte Welt auf schlichte Art zu erklären. Condoleezza Rice ist mehr als nur seine Sicherheitsberaterin.

Am Eingang zum Büro von Condoleezza Rice im Westflügel des Weißen Hauses hängt ein großes Farbfoto: Sie steht auf dem Podium, Hand in Hand mit dem berühmten Cellisten Yo-Yo Ma. Beide recken triumphierend ihre Arme und nehmen den Applaus der Zuschauer in der Washingtoner Constitution Hall entgegen, wo sie gemeinsam eine Brahms-Sonate vorgetragen haben.

Condoleezza Rice ist ein Show-Talent. Mit vier Jahren trat sie zum ersten Mal vor ein Publikum. Bei einem Kaffeekränzchen zu Ehren der neuen Lehrer ihrer Heimatstadt spielte sie am Klavier Tschaikowskis "Das Begräbnis der Puppe". "Ich sehe mich noch dasitzen in einem Taftkleid mit einer wuscheligen Schottenmütze auf dem Kopf - ich weiß nicht, wie meine Mutter auf die Idee gekommen ist. Aber es war mein erster Auftritt, der erste von vielen." Am Wochenende nach den Terroranschlägen vom 11. September sang sie in Camp David den versammelten Mitgliedern des Sicherheitsrats nach den Sitzungen traditionelle amerikanische Lieder vor - am Klavier begleitet von Justizminister John Ashcroft.

Sonntags sieht man sie oft die Runde der politischen Fernseh-Talkshows absolvieren, wo sie stets in perfekt formulierten Häppchen die Außenpolitik ihres Präsidenten George W. Bush erklärt. Sie erscheint immer schick gekleidet zur Arbeit, ihre kräftig leuchtenden Kostüme mit Röcken, die knapp über dem Knie enden, gelten in Washington fast als kühn. Ab und zu lässt sie sich auch in trägerlosen Abendkleidern für Modejournale ablichten. Chevron, die kalifornische Ölgesellschaft, bei der Rice Vorstandsmitglied war, hat sogar einen Öltanker nach ihr benannt, den sie 1993 beim Stapellauf in Rio de Janeiro taufte.

Sie hinterlässt eben immer einen starken Eindruck. Es war bei einem Abendessen nach einer Fakultätskonferenz an der Stanford-Universität, als Brent Scowcroft sie 1984 traf. "Ich dachte, diese Person muss ich näher kennen lernen", erinnert er sich. "Es ging um ein einschüchterndes Thema. Und da saß dieses junge Mädchen und ließ sich durch nichts einschüchtern." Scowcroft sorgte dafür, dass sie zu Seminaren und Konferenzen eingeladen wurde und die richtigen Leute traf. 1989, als er Sicherheitsberater von Präsident Bush senior wurde, berief er sie als führende Autorität auf dem Gebiet der Sowjetunion in den Nationalen Sicherheitsrat. In den knapp zwei Jahren, die sie dort verbrachte, baute Rice eine enge persönliche Beziehung zu Präsident Bush und seiner Frau Barbara auf. Kurz bevor sie 1991 nach Stanford zurückkehrte, wurde sie im Weißen Haus sogar in den oberen Familientrakt gebeten, um sich von der Präsidentenfamilie zu verabschieden.

1998 trat der texanische Gouverneur George W. Bush bei einer Veranstaltung der Republikaner in San Francisco auf. Der ehemalige Außenminister George Shultz, der die einleitenden Worte sprach, organisierte spontan eine politische Grundsatzdiskussion für den darauf folgenden Tag. Und wieder glänzte Rice. "Condi hatte viel zu sagen", erzählte Shultz, "und Bush hörte zu." 1999 wurde Rice Leiterin in Bushs außenpolitischem Beraterstab. "The Vulcans" wurde die feurige Truppe im Wahlkampfteam genannt.

Sie ist stets bestens organisiert und vorbereitet, hat Unmengen von Details im Kopf und reduziert sie auf einfache, klare Formeln. Sie ist kultiviert, selbstsicher und charmant, kein bisschen steif oder aufgeblasen. Ihr Lächeln ist breit und ungezwungen, ihr Auftreten angenehm. Keine Frage bringt sie jemals aus der Ruhe. Alles wird fein säuberlich zu einem Päckchen aus Gewissheit und Überzeugung verschnürt.

Justizminister Ashcroft sagt: "Sie hat begriffen, dass Amerika eine sehr, sehr wichtige Führungsmacht ist. Unser Renommee basiert nicht nur auf Stärke, sondern auch auf moralischer Autorität, durch die Grundwerte Freiheit, Chancengleichheit und Pflichterfüllung."

Präsident Bush senior, der immer großen Wert auf die Loyalität seiner Mitarbeiter legte, sagt: "Sie ist eine ehrliche Maklerin. Wie es sich gehört, behält sie ihre Privatansicht zu Streitfragen für sich. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie dem Präsidenten ungeschminkt die Meinung sagt, aber sie stellt auch sicher, dass er ganz ohne Vorurteil oder Verzerrung die Ansichten seiner entscheidenden Außenpolitiker Powell und Rumsfeld erfährt."

In Washington zählt nichts so sehr wie die Nähe zum Präsidenten, und die hat sie. Jeden Morgen trifft sich Bush mit Rice zur Lagebesprechung. Jede Woche begleitet sie ihn zu mehreren offiziellen Terminen und spricht im Laufe eines normalen Tages mehrmals mit ihm. Zudem ist sie viele Wochenenden Gast der Familie Bush in Camp David oder auf der Präsidentenranch in Texas. Rice, die des Präsidenten Leidenschaft für Sport und Sportübertragungen im Fernsehen teilt, vor allem für American Football, verbringt auch nach Dienstschluss oft Stunden mit ihm.

Worüber reden die beiden so lange? Wer beeinflusst hier wen? Das wird Washington von Rice niemals erfahren. Sie ist wahrscheinlich der sichtbarste Sicherheitsberater seit Henry Kissinger. Aber im Unterschied zu ihm hat sie es nicht nötig, ihre Bedeutung herauszustreichen, indem sie durchsickern lässt, dass sie in der Regierung den Ton angibt.
Im Sommer 2001 war Condoleezza Rice die erste leitende US-Beamtin, die sich privat mit Russlands Präsident Vladimir Putin in Moskau traf, sie durfte ihn sogar übers Wochenende auf seine Datscha begleiten. Sie hat Einfluss, doch sie macht niemals Andeutungen, dass dieser oder jener Erfolg eigentlich ihr Werk sei - oder gar, dass der Präsident ohne sie auf verlorenem Posten stünde. Öfter als andere Regierungsvertreter beginnt sie ihre Sätze in Talkshows mit der Standardformel: "Der Präsident glaubt, dass ..." Selbst im kleinen Kreis drückt sie sich, wenn das Gespräch auf Politik kommt, kaum anders aus als im Fernsehen. Außer dass sie Freunden gegenüber ihre Verehrung für den Präsidenten noch offener zeigt.

Condoleezza Rice wurde 1954 in Birmingham, Alabama, geboren. Der Name war eine Idee ihrer Mutter - nach der italienischen Musiknotation "con dolcezza" (mit Süße). 1963, als ihre Heimatstadt zum Schlachtfeld der Bürgerrechtsbewegung wurde, war sie gerade acht Jahre alt.

Sie kannte zwei der vier Mädchen, die beim Bombenanschlag auf die Sixteenth Street Baptist Church im Spätsommer des Jahres ums Leben kamen. Aber sie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen alle Versuche, sie für die liberale weiße Bürgerrechtsbewegung zu vereinnahmen. Einige Schwarze mögen zwar "unter der Hitze der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung" geschmort haben, wie Martin Luther King jr. es in seiner "I Have a Dream"-Rede formulierte, bis sie durch ihre Massenproteste endlich Gerechtigkeit und Chancengleichheit durchsetzen konnten.

Aber nicht die Familie Rice. Das waren "sehr fähige, hoch qualifizierte Leute, die an ihre Kinder höchste Ansprüche stellten", sagt Colin Powell, der in Birmingham in eine Familie mit ähnlichen Grundsätzen einheiratete: "Rassentrennung gibt es nun mal, so ist das eben. Lass dir bloß nicht einfallen, das für ein Problem zu halten. Wir werden alles nur Erdenkliche tun, damit du die gleichen Chancen bekommst wie andere Kinder." Condoleezza nahm außer Klavier- auch Flöten- und Ballettstunden, bekam Französisch-, Eiskunstlauf- und Geigenunterricht. Sie übersprang zwei Schulklassen. Besonders streng waren ihre Eltern, wenn es um Kleidung und Manieren ging. Rice erzählt oft, dass ihre Eltern sagten, sie könne Präsidentin werden - zu einer Zeit, als die meisten Schwarzen in den Südstaaten noch nicht einmal wählen durften. In einer Variante dieser Geschichte reist der Vater mit der achtjährigen Condi nach Washington. Als sie zum Weißen Haus kommen, sagt sie: "Eines Tages werde ich in dem Haus sein." Ihre Stärken waren Disziplin, Entschlossenheit und der Glaube an sich selbst. Vorsicht, Zweifel und Zaudern sind für sie Fremdwörter. Wenn sie sich je unsicher war, dann hat sie das mit ihrem eisernen Willen weggezaubert.

Condoleezza ist Einzelkind, beide Eltern waren über 30, als sie zur Welt kam. Sie stammt zum Teil von weißen Sklavenhaltern ab. An sich eine komplizierte Angelegenheit, aber nichts, wofür man sich schämen oder worüber man sich ärgern müsste. Oft führten Abhängigkeits- auch zu Liebesverhältnissen. Nicht ohne Stolz erwähnte Rice mir gegenüber eine längst verstorbene Verwandte, eine Sklavin, die sich selbst das Lesen beibrachte, und eine andere, die trotz ihrer Armut 90 Dollar ausgab, zu Zeiten der Depression ein Vermögen - "für sieben ledergebundene Bücher mit Goldprägung ..., die Werke von Dumas und die Werke von Shakespeare".

Es gibt einige Geschichten darüber, wie Rice auf Rassismus reagiert. Zum Beispiel, als einer ihrer Professoren andeutete, Schwarze seien genetisch bedingt weniger intelligent als Weiße. "Ich meldete mich", verriet sie in einem Interview, "und sagte: "Sie sollten das nicht als Tatsache darstellen, denn es gibt reichlich Beweise für das Gegenteil. Ich für mein Teil spreche Französisch, ich spiele Bach, ich bin besser in Ihrer Kultur als Sie selbst."" In einem Juweliergeschäft wies sie eine Verkäuferin zurecht, die ihr nur Modeschmuck zeigen wollte: "Dass das klar ist: Sie stehen hinter dem Ladentisch und arbeiten für sechs Dollar die Stunde. Ich stehe auf dieser Seite und will den guten Schmuck sehen, weil ich wesentlich mehr verdiene."

Der Zufall wollte es, dass sie als Studentin zu Josef Korbel kam, einem tschechischen Flüchtling und Gelehrten, dessen Tochter Madeleine Albright später US-Außenministerin wurde. Korbels Seminar über internationale Beziehungen war der Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben. "Ich weiß noch, dass mir eine Vorlesung wie eine Erleuchtung vorkam, die Vorlesung, die jeder Sowjetexperte über Josef Stalin hält. In den 20er Jahren schwenkte er erst nach rechts und isolierte die Linke, dann nach links und isolierte die Rechte, bevor er später wieder nach rechts zurückschwenkte - und plötzlich keine Konkurrenten mehr hatte. Ich fand diese Art von Politik faszinierend. Das Verhältnis von Politik und Moral hat mich von jeher besonders interessiert."

Rice hatte sich auf der Universität schon einen Namen gemacht, als sie 1981 Mitglied im Stanford Center for International Security and Arms Control wurde. Das Zentrum hatte nie zuvor weibliche Mitglieder zugelassen, geschweige denn eine Schwarze. 1987 erhielt sie eine Dauerstellung als Professorin. 1989 wurde sie von Scowcroft in den Nationalen Sicherheitsrat geholt, genau rechtzeitig, um die Auflösung des Warschauer Paktes und den Fall der Berliner Mauer mitzuerleben.

Präsident Jimmy Carter, sagt sie, sei schuld gewesen, dass sie 1982 die Partei wechselte. Genauer: seine Bemerkung, als er sich 1980 schockiert zeigte über die sowjetische Invasion in Afghanistan. Rice, eine aufmerksame Schülerin von Josef Korbel, konnte nicht verstehen, dass irgendwer darüber schockiert sein könnte.

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admin Offline

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Beiträge: 2.171

02.09.2004 21:37
#4 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

gibts da auch ein portrait von powel? er tut mir eigentlich am meisten leid, da er (am anfang) gegen die irak invasion war, aber im endefeckt vor dem Sicherheitsrat mehrmals blossgestellt werden musste, weil er halt immer die lügen dorthin bringen musste, die sich am nächsten tag entweder als gefälcht erwiesen, oder als aufsatz einiger Stundenten oder oder .. (dass er die quittungen für den verkauf amerikanische Chemi waffen an den Irak nicht vorgelegt hatte war das einzige was er nicht versucht hat)..

die "wahlen" sind in einer sau heissen phase, amis werden verhaftet wie sämmel,

Spiegel Artikel dazu :

Rekordzahl von 1760 Festnahmen

Die New Yorker Polizei hat seit Beginn des Parteikonvents der US-Republikaner in New York bereits 1760 Demonstranten festgenommen - die bislang höchste Zahl in der Geschichte von US-Parteitagen. Nach den Massenfestnahmen regt sich Kritik an der Polizeitaktik.
New York - Bei den schweren Krawallen 1968 anlässlich des damaligen Parteitages der Demokraten hatte die Polizei in Chicago "nur" 589 Aktivisten in Handschellen abgeführt - diesmal also 1760. Angesichts der weitgehend friedlichen Proteste zeigten sich Beobachter erstaunt über diese Bilanz. Nach den gestrigen Massenfestnahmen - offiziellen Angaben zufolge 1191 - ließ die Polizei heute Milde walten und sperrte nur noch 19 Teilnehmer von Protestaktionen ein.

Auch die Stadt geriet wegen der Unterbringung der Demonstranten in einem ausrangierten Busbahnhof derweilen in die Kritik. Das Gebäude macht wegen seiner angeblichen Verseuchung mit Asbest und Motorenöl sowie des mutmaßlich rauen Vorgehens der Polizei als "Guantanamo am Hudson" Schlagzeilen. Die New Yorker Gesundheitsbehörde prüfte die Luftqualität und fand nichts zu beanstanden. Viele der Betroffenen prangerten jedoch an, sie seien dort zu lange festgehalten worden, ohne dass es zu einer formellen Beschuldigung gekommen sei. Die Polizei erklärte dagegen, die Festsetzung habe in keinem Fall länger als acht Stunden gedauert. Gelegentlich war auch von Misshandlungen seitens der Sicherheitskräfte die Rede. Dies wurde von der Polizei jedoch entschieden zurückgewiesen.

und noch was nettes

symphatisch oda?



"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt." by Albert Einstein





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Siak Offline



Beiträge: 418

04.09.2004 10:55
#5 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

Das Hirn des Präsidenten

Teil 2


Als Rice 1991 nach ihren zwei ersten Jahren im Weißen Haus unter Bush senior an die Universität in Stanford zurückkehrte, fiel ihren Freunden auf, wie konservativ und standhaft republikanisch die einstige Demokratin inzwischen auftrat.Während ihrer ersten Amtszeit im Nationalen Sicherheitsrat brach der Sowjetblock auseinander. Boris Jelzin wurde immer populärer, doch in der Hoffnung, einen schnellen Untergang des sowjetischen Imperiums herbeizuführen und die deutsche Teilung zu beenden, hielten Präsident Bush und Sicherheitsberater Brent Scowcroft weiterhin eng an einer Zusammenarbeit mit Staatschef Gorbatschow fest. Die konservative Riege der Republikaner fand es höchst verdächtig, dass sie einen Kommunisten unterstützten, statt auf Jelzin zu bauen.

Es gibt eine berühmte Anekdote über Jelzins Besuch im Weißen Haus bei Bush senior im Jahr 1989. Rice war im Sicherheitsrat zuständig für Russland und somit auch für den Ablauf des Besuches. Vorgesehen war, dass Jelzin zuerst sie und Scowcroft treffen sollte. Der Präsident sollte dann vorbeischauen, um Jelzin die Hand zu geben. Da Gorbatschow noch an der Macht war, wollte Bush Jelzin nicht im Oval Office empfangen, um keine falschen Signale zu setzen. Als die Limousine vor dem Eingang des Westflügels anhielt - die Vordertür des Weißen Hauses ist nur für gesellschaftliche Ereignisse vorgesehen -, bekam Jelzin einen Wutanfall, weil er glaubte, man habe ihn zum Dienstboteneingang gebracht.

Nachdem er endlich überredet worden war einzutreten, folgte sogleich der zweite Wutanfall, weil ihm nur Scowcroft gegenüberstand. Jelzin verlangte sofort, mit Bush zusammenzutreffen. Als Rice später darüber berichtete, war sie empört: "Er machte eine richtige Szene." So etwas gehört sich einfach nicht bei einem Besuch im Weißen Haus. Keine Manieren. Und keine Disziplin! "Ich sagte ihm: "Von mir aus können Sie genauso gut wieder in Ihr Hotel zurückkehren."

Mir kam er sehr launenhaft und schwierig vor." Dann besann sie sich und lobte Jelzin als eine mutige und historische Figur. Im Januar 2000 veröffentlichte Rice einen Artikel in "Foreign Affairs", der, in nur zwei Tagen verfasst, als Blaupause für die Außenpolitik der zukünftigen Bush-Regierung galt. Bedenkt man, wie eng ihre Beziehung zu Staatssekretär Talbott und Madeleine Albright war und welcher Ton normalerweise in außenpolitischen Gremien gepflegt wird, überrascht dieser Artikel durch seine ungewöhnlich harte Kritik an der Regierung Clinton.

Im vergangenen Herbst legte sie nach. Im Auftrag des Kongresses verfasste ihr Büro eine Denkschrift zur "Nationalen Sicherheitsstrategie". Sie beginnt mit der Behauptung, "dass es ein einziges nachhaltiges Modell für den nationalen Erfolg gibt, das für jede Person, in jeder Gesellschaft richtig und wahr" ist - das amerikanische Modell.

Sie begrüßt die beispiellose Macht der Vereinigten Staaten, erklärt die traditionellen Doktrinen von Eindämmung und Abschreckung für überholt und versichert, dass wir "stark genug sein werden, um potenzielle Feinde davon abzubringen, aufzurüsten in der Absicht, die Macht der Vereinigten Staaten zu übertreffen oder ihr gleichzukommen". "Amerika", so steht es in dem Dokument, "wird nicht zögern, allein zu handeln, und, wenn nötig, von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen, indem es präventiv handelt." Gegen wen? Das bleibt offen.

Schurkenstaaten, erläuterte mir Condoleezza Rice, sind jene, die Terrorismus unterstützen, internationale Vereinbarungen missachten und undemokratisch sind. (Sie erwähnte nicht das vierte Kriterium aus der Nationalen Sicherheitsstrategie, das sich liest, als stamme es vom Präsidenten selbst: Staaten, die "grundlegende Menschenrechte ablehnen und die USA hassen sowie alles, wofür das Land steht".) "Nicht jeder Schurkenstaat gibt Anlass zum Einsatz militärischer Gewalt", sagt Rice, "es kommt immer auf die Umstände an."

"Es ist wahrscheinlich besser, die Staaten nicht einzeln aufzuzählen", sagt sie. "Es gibt einige, nicht nur die drei von der Achse des Bösen. Doch es sind auch keine zehn. Kein Staat wird zum Schurkenstaat, bloß weil er den USA nicht genehm ist." Könnte es sein, dass es einen Staat gibt, auf den die Schurken-Definition zutrifft, den die USA aber nicht zu ändern versuchen, weil er keine Bedrohung darstellt? "Ich glaube nicht, dass es so ein Land gibt, bei dem man nicht versuchen würde, irgendetwas zu ändern - da gibt es eine ganze Reihe von Optionen", sagt sie. "Man kann die unglücklichen und bedauernswerten Opfer einer Diktatur nicht einfach ihrem Schicksal überlassen."

"Wir unterhalten ganz klar Beziehungen zu Staaten, die keine Demokratien sind, und wir haben langjährige Freundschaften und Allianzen mit Staaten, die keine Demokratien sind", sagt Rice. "Aber es gibt hier eine sehr klare Aussage: Der Weg der Zukunft, der Weg in die Moderne führt über die Demokratie - das setzt kein bestimmtes Regierungssystem voraus, aber die Wahrung bestimmter Grundprinzipien im Verhältnis zwischen den Menschen und ihrer Regierung."

Ich fragte sie, wodurch der Irak für die USA zum Ziel eines Präventivkriegs geworden sei. "Es ist ein brutales Regime", sagt sie. "Zugegeben, andere sind das auch. Aber es ist ein aggressiv-brutales Regime, das bei seinen Nachbarn einmarschiert ist, in einer Region, wo die USA vitale Interessen und wichtige Alliierte haben. In dieser Kategorie gibt es schon nicht mehr so viele Regimes. Bagdad hat Terrorakte gegen unsere Freunde begangen, indem es Selbstmordattentäter bezahlt hat wie jene, die beim Angriff auf die Hebräische Universität auch fünf US-Bürger getötet haben. Der Irak hat versucht, einen amerikanischen Präsidenten zu töten - in dieser Kategorie gibt es noch weniger Regimes. Saddam hat Massenvernichtungswaffen eingesetzt - in dieser Kategorie ist er der Einzige. Und er verwendet unglaubliche Energie darauf, sich mehr solcher Waffen zu beschaffen. Wir haben es mit einem Embargo versucht, und das ist klar gescheitert.

Ich fragte Rice, warum gerade jetzt der Augenblick zum Handeln gekommen sei. "Die Leute sagen, na ja, vielleicht dauert es noch fünf Jahre, bis er über Atomwaffen verfügt", antwortete sie. "In solchen Fällen verschätzen sich Nachrichtendienste fast immer. Nach dem Zweiten Weltkrieg hieß es, die Sowjetunion könne bis 1955 eine Atombombe entwickeln; doch bereits 1949 war sie so weit. 1991 glaubten wir, es würde noch Jahre dauern, bis der Irak fähig sei, Uran anzureichern und Atombomben zu bauen; tatsächlich war er nur noch ein Jahr davon entfernt. Der zeitliche Rahmen wird immer unterschätzt.

Es kann sein, dass wir uns irren, dann wären wir zu früh dran. Aber wenn sich diejenigen irren, die behaupten, der Irak wäre erst in fünf Jahren so weit, hätten wir am Ende zu spät reagiert. Und in diesem Fall sollten wir lieber zu früh dran sein als zu spät. Außerdem sollte man den Kampf gegen eine Bedrohung nicht erst aufnehmen, wenn sie zu groß geworden ist."

Eine Bekannte aus Stanford erzählte mir, sie habe Rice beim Abendessen gefragt, ob sie nach dem 11. September schlecht geschlafen habe. "Die erste Nacht schon", sagte Rice. "Aber danach haben wir einen Plan gemacht, und dann habe ich geschlafen wie ein Baby."

Rice ist extrem vorsichtig, wenn sie erklären soll, was ihr Boss denkt. "Er ist sehr intuitiv und einsichtig. Er geht von den Rahmenbedingungen aus, und dann arbeiten wir uns durch die Details. Aber er ist auf angenehme Weise intuitiv. Er erfasst auf sehr effiziente Weise das Wesentliche einer Frage. Am wenigsten mag er, wenn ich sage: "Dieses Problem ist sehr komplex." Ich weiß, dass der Präsident immer als Allererstes fragen wird, was prinzipiell zu tun ist und was das Richtige ist." Intuition stellt er über Intellekt, die Kategorien richtig und falsch über strategische Erwägungen, schlichte Wahrheiten sind ihm lieber als verwirrende Details. Trotz aller Vorsicht - Rice sagt doch einiges über den Präsidenten.

Für Rice - ledig, keine Geschwister und elternlos, seit ihr Vater nur wenige Wochen vor ihrem Amtsantritt starb - verkörpern Bush und ihr Job einen Großteil ihres Lebens. Sie dirigiert ihn durch die Fährnisse der für ihn fremdartigen Welt der Außenpolitik, aber gleichzeitig wächst auch sein Einfluss auf sie. Sie kann aus seinen hingestreuten Stichworten dezidierte politische Statements entwickeln. Hört man Rice reden, dann klingt es wie Bush - wenn er so wortgewandt wäre wie sie.

Das ist der Unterschied zwischen George H. W. Bush und George W. Bush. Bush senior beschäftigte sich mit Waffenkontrolle, Entspannungspolitik, internationalen Organisationen und dem Gleichgewicht der Kräfte. George W. Bush tendiert zum Predigen, zu großen Gesten und einer simplen Weltsicht.

Für Rice - ledig, keine Geschwister und elternlos, seit ihr Vater nur wenige Wochen vor ihrem Amtsantritt starb - Im vergangenen Sommer häuften sich die Gerüchte, dass Vizepräsident Cheney 2004 zurücktreten und Bush seine Sicherheitsberaterin als Nachfolgerin nominieren würde. Käme es wirklich dazu, hätte sie beste Chancen, 2008 als Spitzenkandidatin für die Präsidentenwahl aufgestellt zu werden. Auf die Frage, ob es möglich wäre, dass sie Vizepräsidentin wird, antwortet Rice freundlich, aber bestimmt: "Wir haben bereits einen."

Extra: Condoleezza Rice privat
Das Klischee, mit dem Job verheiratet zu sein, trifft in Washington wohl auf keinen mehr zu als auf Condoleezza Rice. Mag sich "Condi", wie die meist ältlichen Familienväter ihrer Umgebung sie nennen, bisweilen am Steinway-Flügel in ihrem Appartement im Watergate- Komplex in einer Klaviersonate ihres Lieblingskomponisten Brahms verlieren. Mag sie zur Entspannung einen Krimi des Bestseller-Autors Scott Turow verschlingen. In Wahrheit lebt und atmet die erste weibliche Sicherheitsberaterin der USA nichts anderes als Politik. Selbst ihr Workout auf dem Laufband morgens um fünf dient dazu, sich für den langen Tag im Weißen Haus fit zu halten. Denn ihr Präsident ist nicht nur ein ebenso großer Fitness-Fanatiker wie die 48-Jährige. Er braucht sie auch als geduldige Helferin in den intellektuellen Marathons des Kabinetts.

Scheinbar teilnahmslos wohnt sie den Schlachten am Kabinettstisch bei, um später dem Präsidenten beim Nachsitzen die Lage zu erläutern. Dazu trägt sie gern etwas Schwarzes und prüft den korrekten Sitz des Kleides in gleich zwei Spiegeln ihres Büros von vorn wie von hinten. Rice ist meist die Erste, die der Präsident am Morgen sieht, und die Letzte, die er abends noch empfängt. George W. Bush hat ein väterlich freundschaftliches Verhältnis zu Rice. Beide genießen es, stundenlang vor dem Fernseher Football anzusehen. Gelegentlich spielen sie gegeneinander Tennis. Condi Rice verbringt so viel Zeit am Wochenende mit den Bushs in Camp David oder auf deren Ranch in Crawford, Texas, wie kein anderer.

Oberflächlich mögen die beiden verschieden sein. Hier der reiche weiße Junge, der sich durch die Schule mogelte und dem Alkohol zusprach. Da die ehrgeizige Überfliegerin aus einer schwarzen Predigerfamilie. Was sie verbindet, ist der missionarische Ehrgeiz, für das Gute in der Welt zu sorgen, den die Presbyterianerin Rice und der Methodist Bush miteinander teilen. Schwächen zeigt Condoleezza Rice keine, seit sie zur mächtigsten Frau Amerikas aufgestiegen ist. Und ihr Privatleben, so weit es existiert, verschwindet hinter der Amtsperson. Wenn Condi des Klavierspielens und Fernsehens überdrüssig ist, geht sie leidenschaftlich gern einkaufen. Saks Fifth Avenue öffnet für sie dann außerhalb der üblichen Zeiten. Ein "personal shopper" assistiert ihr bei der Suche nach den richtigen Kleidungsstücken. Ihr Lieblings-Lippenstift Yves Saint Laurent No. 10 steht ebenso in der Kartei wie ihre Vorliebe für Schuhe. Schuhe sind die einzige Schwäche, die Condoleezza Rice sich wirklich zugesteht. "Womöglich hat sie inzwischen genauso viele wie Imelda Marcos", sagt ihr bester Freund aus Uni-Tagen in Standford, Coit Blacker.


@ Admin
Werde mein bestes geben und mich mal auf die Suche machen, aber ich denke das unser armes klines schwarzes Schaf.....Schwein sowas von politischem Selbstmord begangen hat, als es sich gegen die Hardliner stellte und dann noch nicht einmal soviel Rückrad bewiesen hat, um für seine Ansichten zu stehen, obwohl ich zugeben muss das es auch nicht leicht ist in der Riege dieser FAlken
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Raniyah Offline




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05.09.2004 15:43
#6 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

In Antwort auf:
symphatisch oda?


Nö, nicht wirklich! (für den Fall, dass du "sympathisch" meinst)


Ich denke, wir ziehen alle die natürliche ....ehm Art und Weise ( ja genau) vor, jemandem die Meinung zu sagen.
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Siak Offline



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06.09.2004 09:20
#7 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

Morgen, also ich finde die Aussage hat was... hmmmmmm , na ja etwas Aussagendes.
Also ich finde man sollte seine Meinung frei zum Ausdruck bringen können und das hat die junge Dame ja geschafft. hihihi
HAt schon was sympathisches
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Siak Offline



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06.09.2004 09:42
#8 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

SALAM


Der Überzeugungstäter



ja ja wie schön wäre es, wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wäre

Das Imperium schlägt zurück


Er gilt als Vordenker der neuen Weltordnung. Paul Wolfowitz ist zwar nur Vize-Verteidigungsminister. Aber als Chefstratege der Bush-Regierung hat er sich mit seiner Vision von der Vorherrschaft Amerikas durchgesetzt.

Am Tag, als in Bagdad Plünderer die Paläste und Krankenhäuser stürm ten und im Wüstenhauptquartier von Doha General Vincent Brooks Spielkarten mit den führenden Köpfen des irakischen Regimes präsentierte, stand an der Heimatfront Paul Wolfowitz Rede und Antwort. Er stand hinter einem Pult im Foreign Press Center in Washington, und der Raum war voll. Korrespondenten aus der ganzen Welt waren gekommen. Sie erwarteten Aufklärung von jenem Mann, der als Mastermind und Strippenzieher dieses Krieges gilt. Den man in Washington einen "intellektuellen Ideologen" nennt oder "Rumsfelds Alter Ego" und im Nahen Osten "Zionist" und "Superfalke".

In den Tagen zuvor hatte der stellvertretende Verteidigungsminister Wolfowitz, 59, bereits die Runde gemacht. Saß in Fernsehstudios und erzählte von der Kraft der Demokratie, von Befreiung und Signalen. Und er drohte. "Syrien verhält sich schlecht", sagte er zum Beispiel. Und er hoffe, dass die Regierung in Damaskus die Botschaft verstehe. Es war eine klare Botschaft. Paul Wolfowitz vermied das Wort "Krieg", aber jeder wusste, was er meinte.

Die Reporter im Foreign Press Center von Washington rechneten also mit markigen Worten und Drohungen. Aber Wolfowitz wirkte, als habe er Kreide gefressen. Syrien? "Der Irak ist einzigartig. Jedes Land ist anders. Jedes Land muss anders betrachtet und behandelt werden."

Pläne zur Neuordnung der Welt? "Unfug." Irak? "Wir kamen nicht als Besetzer, sondern als Befreier. Wir werden nicht einen Tag länger bleiben als notwendig." Wolfowitz lächelte viel, manchmal hob er beschwichtigend die Hände wie ein Priester oder Rabbi. Neben ihm stand General Peter Pace. Wolfowitz überließ ihm das Reden über Krieg und Opfer und Strategie. Wolfowitz sprach lieber über Freiheit und Demokratie: "Hat man nicht gesagt, die Koreaner seien nicht fähig zur Demokratie? Die Taiwanesen seien nicht fähig zur Demokratie? Und sie haben das Gegenteil bewiesen." Dann ging Paul Wolfowitz. Er sah nicht aus wie ein Falke oder Kriegstreiber. Er sah aus wie jemand, der eine Mission erfüllt hat. Am Nachmittag schloss Syrien die Grenze zum Irak.

Während Wolfowitz seine Genugtuung über den Kriegserfolg noch zurückhält, strotzen seine neokonservativen Weggefährten in diesen Tagen vor Selbstbewusstsein: "Das Regime im Iran niederzureißen ist jetzt die zentrale Aufgabe", empfiehlt Michael Ledeen vom American Enterprise Institute bei einer Siegesfeier. "Wir könnten jetzt eine Botschaft mit zwei Wörtern aussenden: You're next - ihr seid die nächsten!", fordert Richard Perle, Wolfowitz? engster Mitstreiter und einer der einflussreichsten Verteidigungsexperten des Landes. Sie sind am Ziel - der ersten Etappe. Sie wollen weiter.

Paul Wolfowitz ist der smarte, charismatische Kopf einer Gruppe Intellektueller, die sich nach dem Zusammenbruch des irakischen Regimes auf dem vorläufigen Höhepunkt ihrer Macht befinden. Seit Jahren hatten sie diesen Krieg herbeigesehnt, herbeigetrommelt, schließlich herbeigeführt - und kosten nun ihren Triumph aus. Tingeln durch Talkshows, füllen mit ihren Wir-hatten-Recht-Kommentaren liberale Zeitungen wie die "Washington Post" und überziehen das Land mit der Botschaft: "Amerika ist mächtig wie nie. Amerika wird noch mächtiger. Amerika ist das Römische Reich des 21. Jahrhunderts."

Wolfowitz fungiert innerhalb der so genannten Neocons, der Neokonservativen, als Bindeglied zwischen ideologischen Strategen und Entscheidungsträgern in den Ministerien. Mehr als 20 Neocons sind in der Regierung vertreten, darunter Douglas Feith als Nummer drei im Verteidigungsministerium, Staatssekretär John Bolten als Powells Kettenhund im Außenministerium und Lewis Libby als Chief of Staff unter Vizepräsident Dick Cheney. Es ist eine alte Clique hochintelligenter disziplinierter Kameraden, die die Verteidigungs- und Außenpolitik der Supermacht an sich gerissen haben und die Invasion des Irak mit nie dagewesener Kühnheit als "epochalen Krieg" bezeichnen, "der die Welt neu formen wird". Ihre Schaltzentrale ist das American Enterprise Institute (AEI), ein expandierender Think Tank in Washingtons Zentrum. In der Bibliothek des AEI liegen Ratgeber aus, wie man aus Kindern Patrioten formt - und aus dem Europa der Weicheier einen Hinterhof der USA.

"Wenn ein Deutscher oder ein Franzose das Haus betritt, geht bei uns der Feueralarm an", sagt Michael Ledeen zur Begrüßung. Jeden Dienstagmorgen um 8.30 Uhr in den so genannten Black-Coffee-War-Briefings erklären die Neocons der Nation aus dem zwölften Stock ihres Hochhauses, wie es weitergehen soll, "um den Sumpf im Mittleren Osten auszutrocknen". Dem "aggressiven terroristischen Regime" in Syrien könne man nun von drei Seiten - Türkei, Israel, Irak - die Luft abwürgen und mit gezielten Einsätzen, ähnlich wie bei der massiven Bombenattacke auf Tripolis 1986, das Fürchten lehren. Den Iran müsse man behandeln wie damals das kommunistische Polen: die Opposition stärken und das Land wirtschaftlich ausbluten lassen. Saudi-Arabien könne man ähnlich wie das Apartheids-Südafrika in die internationale Isolation treiben.

Sie sind klar in ihren Zielen. Sie belächeln die Vereinten Nationen und selbst das eigene Außenministerium. Bereits Ende März hatten sie ihre erste Siegesfeier veranstaltet und angestoßen auf den Krieg.

Die Neocons machen sich nicht nur in Ministerien und Think Tanks breit, sondern vermehrt auch in Stiftungen und Medien. Als Sprachrohr fungiert der "Weekly Standard", laut "New York Times" derzeit "eine der einflussreichsten Publikationen" der Hauptstadt. Sie gehört Medientycoon Rupert Murdoch - auch Besitzer des erfolgreichen Patriotensenders "Fox News" - und gilt als "Hauszeitung der Bush-Regierung".

Am Freitag brachte der "Weekly Standard" Präsident Bush als heißen Anwärter für den Friedensnobelpreis ins Gespräch. Herausgeber der Zeitung ist Bill Kristol, der auch Leiter des "Projects for the New American Century" ist, das seit Jahren für eine Neuordnung der Welt plädiert. Finanziert wird es von den konservativen Bradley- und Olin-Stiftungen, die auch die wachsende Zahl neokonservativer Historiker, Professoren und Autoren unterstützen. Sie laden sich gegenseitig zu Interviews ein. Sie laden den Präsidenten ein. Der Präsident kommt und preist das AEI. Der Präsident preist Wolfowitz und die "20 Gehirne" des AEI in seiner Regierung. Der Präsident preist seinen Vizepräsidenten Cheney, der im Vorstand des AEI saß. Der Präsident preist Cheneys Frau Lynne, die Mitarbeiterin des AEI ist. Es ist ein kleines und engmaschiges Netz, das nach dem Triumph von Bagdad ohne große Gegenwehr in Washington dasteht. Es ist inzestuös, sagen selbst konservative Beobachter. Und gefährlich. Und der gefährlichste sei: Paul Wolfowitz.

Vieles in seiner Haltung erklärt sich aus der Biografie. Sein Vater Jacob, ein angesehener Mathematiker, floh 1920 aus dem von Russen besetzten Warschau nach New York. Und wenn die Familie in Brooklyn beim Abendessen zusammensaß, machte Vater Wolfowitz seinen Kindern Paul und Laura immer und immer wieder klar, wie glücklich sie seien, in einem freien Land zu leben. Sie diskutierten über Hitler und Holocaust - denn viele Verwandte starben im Gas der Nazis. Sie diskutierten am Esstisch über Terror und Stalin, die Bedrohung der Welt und Amerikas Verantwortung, die Freiheit zu verteidigen. Die Gespräche prägten den jungen Paul; er verabscheut seither alles Totalitäre und hat die Obsession, die Welt vom Terror zu befreien.

Wolfowitz studiert zunächst Mathematik und Chemie an der Cornell-University und danach gegen den Willen seines Vaters Politikwissenschaften an der Universität von Chicago. Dort trifft er auf seine Mentoren: Albert Wohlstetter, einen ultrakonservativen Militärstrategen. Und Allan Bloom, einen gleichfalls konservativen Politologen, der Jahre später mit seinem kulturpessimistischen Buch "The Closing of the American Mind" berühmt werden sollte. Er graduiert, lehrt drei Jahre lang in Yale. Dann holt ihn Wohlstetter nach Washington und positioniert ihn im Pentagon an der Seite von Richard Perle gegen den gemäßigten Henry Kissinger.

Es ist das Jahr 1973, und Wolfowitz Aufstieg zur grauen Eminenz beginnt. Er arbeitet für sämtliche US-Regierungen seit Nixon. Er pendelt zwischen Außenministerium und Pentagon - und legt nur während der Clinton-Jahre eine Zwangspause ein. Man schätzt seinen scharfen Intellekt, seine schnelle Auffassungsgabe, seine präzisen Analysen.

kleines Familienphoto

Er verfasst früh Strategiepapiere und schreibt schon Ende der 70er Jahre in einem Bericht für das Pentagon: "Es ist wahrscheinlich, dass wir und der Irak zunehmend Probleme bekommen werden." Zu dieser Zeit ist er noch eingeschriebener Demokrat. Aber einer, der die Überzeugungen des demokratischen Falken Henry M. "Scoop" Jackson teilt. Scoop Jackson befürwortet Kriege im Namen der Freiheit. Wolfowitz bezeichnet sich heute als "Scoop Jackson Republican".

Manchmal ist er schwer einzuschätzen, er hat mehr zu bieten als Schwarz und Weiß, mehr als sein oberster Chef George W. Bush, der ihn "Wolfie" nennt. Hat als amerikanischer Jude eine stark pro-israelische Haltung und sagt dann bei einer großen Demonstration im Frühjahr vergangenen Jahres: "Wir dürfen die palästinensischen Opfer nicht vergessen." Dafür wird er auf der Bühne ausgebuht und in der israelischen Presse in der Luft zerrissen. Wolfowitz Schwester lebt in Israel.Er nennt seine politische Philosophie "die Ungewissheit zu managen". Das erfordert scharfen Verstand. "Nach seiner Sicht der Dinge darf sich kein ernsthafter Politiker erlauben, auch nur eine zehnprozentige Chance zu ignorieren, die größten Einfluss auf die Vereinigten Staaten haben könnte", schrieb der CIA-Analyst Jack Davis über ihn.

Tatsächlich warnt Wolfowitz schon in seinen jungen Jahren vor der nuklearen Bedrohung durch die Sowjets, und als sich die Sowjetunion schließlich auflöst, sehen er und seine Freunde darin die einmalige Chance, die Welt nach amerikanischem Gusto zu verändern. Wolfowitz' Zirkel verfasst im Frühjahr 1992 das Strategiepapier "Defense Planning Guidance". Darin ist detailliert aufgelistet, wie sich Amerika in dieser neuen Welt zu positionieren hat: als Zentrum, als Wächter, auch als Rächer. In jedem Fall aber als unilaterale Macht, die nichts und niemanden neben sich duldet. In einem Essay für das konservative Blatt "The National Interest" legt Paul Wolfowitz nach. "Unsere Freunde", schreibt er, "werden beschützt werden, unsere Feinde bestraft. Und jene, die Unterstützung verweigern, werden bedauern, so gehandelt zu haben."

Paul Wolfowitz ist am Ziel. Vorläufig. Er hat mehr als 20 Jahre dafür gebraucht. Getrieben von der festen Überzeugung, dass Militärschläge Mittel zum Zweck sind und notwendiges Übel; und dass die USA die Bedrohung an den Wurzeln packen müssen.

Er brauchte dafür den 11. September. Erst die Anschläge haben ihn zu dem gemacht, was er heute ist - der fraglos einflussreichste stellvertretende Verteidigungsminister in der Geschichte der USA. Er plädierte schon am 15. September bei einem Treffen in Camp David für einen Vergeltungsschlag gegen den Irak. Und als Bush noch auf Colin Powell hörte und abriet, installierte Wolfowitz hinter dem Rücken der Regierung eine Arbeitsgruppe aus Gleichgesinnten, die Argumente für den Waffengang zusammentragen sollte. "The Wolfowitz cabal" heißt sie in Washington, die Wolfowitz-Verschwörung.

55 Prozent der Amerikaner kennen Paul Wolfowitz inzwischen. Ein guter Wert für eine graue Eminenz. Und es macht auch nichts, dass neun Prozent denken, er sei der Agent der Popgruppe NSync, und ihn weitere sechs Prozent für einen Baseballspieler der Colorado Rockies halten. Das wird sich ändern. Er mag Kreide fressen und dann milde klingen und sogar besonnen. Aber die Macht werden er und seine Leute so schnell nicht wieder hergeben. Dabei kommt ihnen die Stimmung im Land und in weiten Teilen der Medien entgegen - eine Stimmung von grenzenlosem Patriotismus, in dem Kriegsgegner schnell zu Vaterlandsverrätern stilisiert werden. Hollywoodstars wie Susan Sarandon und Tim Robbins gelten als "Hysteriker", "die den Sieg der Truppen gefährden", die liberale "New York Times" als "isoliertes Propagandablatt", das dem irakischen Regime in die Hände spiele, und Frankreich - laut Meinungsumfragen - als der Hauptfeind Amerikas neben dem Irak und Nordkorea - und noch vor dem Iran.

"Auf nach Paris" hieß eine Überschrift in der "New York Post" am Tag, als in Bagdad Plünderer die Paläste und Krankenhäuser stürmten und Paul Wolfowitz vor der internationalen Presse sein sanftes Lächeln aufsetzte.


Michael Streck und Jan Christoph Wiechmann
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Raniyah Offline




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06.09.2004 11:06
#9 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

Hey,

hmmmm...ich fürchte, meine Aussageintention ist für den ein oder anderen verborgen geblieben.

Also, nochmal von vorn...ehm, ich bin ja eigentlich gar kein Rassist, aber wenn es eine Volksgruppe gibt, die ich nicht ausstehen kann, dann die, die zu Silicon valley zugehörig zu zählen ist.

So viel zur natürlichen Art und Weise seine Meinung kund zutun...hö hö so, genug gelacht!


Raniyah
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admin Offline

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06.09.2004 23:46
#10 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

abend zusammen,
ich glaube ein wenig die Ami Adminstration spielt guter bulle-Böser Bulle, so wirkt das ganze etwas glaubwürdiger, einfach gesagt : die Besatzer des weissen hauses (da sie keine wahl gewannen, machen jetzt aus dem weissen haus eine süsse theater bühne. die Gagen allerdings übertreffen jede die in einem Theater je ausgezahlt wurden, da jedem bekannt ist wo Bush, cheney, Powel, rumsfeld und Rice schon gearbeitet haben, wo die Öl- und wiederaufbauverträge hingingen, muss man nur eins und eins zusammen zählen... nicht nur dass diese sich persönlich bereichert haben, ihre kinder, geschwister und gute freunde die sie durch die wahl geschläust haben konnten nachweislich ebenfalls von der invasion fett profit schlagen.
eine regierung von Vize typen irgendwie oder? die Vizi's haben anscheinend die Fäden in der hand, und der rest dient als kanonenfutter, für presse und Volk, oder in dem Fall USA als futter für die einen und helden für die anderen, denn so wirklich ist usa nicht davon überzeugt dass diese administration eine gefahr für alle ist.
da du ja schon auf Wolfowitz zu sprechen kommst, können wir auch direkt festhalten wer wirklich das sagen hat, die "juden" .. obwohl die "amrikanische jüdische elite" zutreffender ist. was ich allerdings noch nicht vestanden habem trotz intensivster bemühungen ist : wer benutzt eigentlich wen? die amis die juden oder die huden eher die amis? .. die berühmte these des starken jüdischen lobbys in den usa scheint mir oft nicht sehr einläuchtend, also sollte die frage lauten, hat dieser lobby soviel zu melden weil es wirklich stark ist? oder lassen die Amis dieses lobby soviel zum zug kommen, weil es im moment sowieso in ihre kassen (was das gleich ist wie "ihre interessen") spielt?
wir (araber) helfen dem jüdischen lobby gennauso gut wie den Amis und ihre geld + machtgier, indem wir keine ahnung haben, und davon haben wir echt mehr als öl leider. nur öl geht irgendwann zuende.
aus den Stärken des feindes zu lernen wenn er überlegen ist ist echt keine miese sache, sowie aus den fehlern der vorfahren, diese bestehen meiner meinung nach hauptsächlich darin, wenn wir unsere direkten vorfahren nehmen, dass sie uns nicht genügend mit unsere identität gefüttert haben, was zufolge hatte dass wir kaum noch welche besitzen und uns mit dünnpfiff beshäftigen wo wir auch nur können. ich weiss auch nicht ob eine generation mit wenig bis garnicht wurzel und identiät eine generation grossziehen kann die das hat.



"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt." by Albert Einstein





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Siak Offline



Beiträge: 418

01.10.2004 18:21
#11 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

Salam
DA bin ich wieder, war ne Zeit lang verhindert und konnte daher nicht wirklich etwas beitragen, aber ich hoffe es wird jetzt wieder ein wenig besser.

so wie einige von euch vielleicht mitbekommen haben war gestern NAcht die TV Debatte zwischen Dem Amtsinhaber Bush und seinem Herausforderer Kerry. HAb Sie mir mal angschaut, na ja da das die ertse von drei Debatten war, war es auch nicht verwunderlich das beide relativ vorsichtig vorgegangen sind, da sich niemand einen dicken fetten patzer erlauben wollte und durfte.
Es blieb meist bei den kleinen Schuldzuweisungen und Stichelein.
Nun aufgrund dessen nehme ich mir die Debatte zum Anlass und stell die beiden Kanidaten vor.


George W. Bush


"....Politiker

1946
6. Juli: George W. Bush wird als erstes von sechs Kindern in New Haven, Connecticut, geboren.
Er wächst in Midland und Houston, Texas, auf. Sein Vater George Bush der spätere 41. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, ist dort im Ölgeschäft tätig ist.

1961-1964
Besuch der Phillips Academy in Andover, Massachusetts.

1964-1968
Studium an der Yale University in Connecticut, Abschluss in Geschichte (Bachelor´s Degree).

1968-1970
Ausbildung zum Piloten der Texas Air National Guard auf dem Luftwaffenstützpunkt Ellington. Nach seiner Grundausbildung im September 1968 wird George W. Bush zum Leutnant zweiten Grades bestellt und im November 1970 zum Leutnant ersten Grades befördert.

1970-1973
Tätigkeit für ein landwirtschaftliches Unternehmen in Houston, Texas. In Alabama beteiligt er sich am Wahlkampf des Republikaners Winton Blount für den amerikanischen Senat. Daneben arbeitet George W. Bush weiterhin als Pilot bei der Luftwaffe.

1973-1975
Besuch der Harvard Business School in Cambridge, Massachusetts. Abschluss mit einem Master of Business Administration (MBA).

1975
Gründung eines Öl- und Gasunternehmens in Midland, Texas.

1977
George W. Bush heiratet die Bibliothekarin Laura Welch.
Kandidatur für das Repräsentantenhaus (US-Kongress) im Wahlbezirk West Texas. Er wird von den Republikanern nominiert, verliert jedoch die Wahl gegen den demokratischen Kandidaten Kent Hance.

1981
Geburt der Zwillingstöchter Barbara und Jenna.

1986
Der Verfall der Ölpreise zwingt George W. Bush zum Verkauf seiner Firma.

1987
Umzug nach Washington D.C., um seinen Vater bei dessen Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu unterstützen.

1988
Nach dem Wahlsieg seines Vaters kehrt George W. Bush nach Texas zurück. Gemeinsam mit anderen Investoren kauft er das Baseballteam "Texas Rangers" und übernimmt die Funktion des Managers.

1993
Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von Texas.

1994
November: Nach seinem Wahlsieg gegen die Demokratin Ann Richards wird George W. Bush zum Gouverneur von Texas ernannt. In seiner Amtszeit bemüht er sich insbesondere um eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten, er initiiert umfangreiche Steuersenkungen und strengere Jugendstrafgesetze bei illegalem Waffenbesitz. Er legt seinen Anteil an den Texas Rangers in einem Treuhandfonds an und gibt seine Position als Manager des Baseballteams auf.

1998
3. November: George W. Bush wird mit 69% der Stimmen für das Amt des Gouverneurs von Texas wiedergewählt.

1999
Juni: George W. Bush gibt seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bekannt. Der Verkauf seiner Anteile an den Texas Rangers hilft ihm bei der Finanzierung seines Wahlkampfs.

2000
August: Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Gegenkandidat ist der Demokrat Al Gore, der acht Jahre Vizepräsident unter Bill Clinton war.
7. November: Die Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika endet mit einem ungewöhnlich knappen Ergebnis. Nach wochenlanger Auszählung entscheiden nur wenige hundert Stimmen in Florida über den Wahlsieg des republikanischen Kandidaten George W. Bush

2001
20. Januar: George W. Bush wird als 43. US-Präsident vereidigt.
12. September: Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September appelliert Präsident Bush an die internationale Staatengemeinschaft, eine Allianz gegen den Terrorismus zu bilden.
13. September: US-Außenminister Colin Powell benennt Osama bin Laden, den Chef des Terrornetzwerks Al Qaida, als Hauptverdächtigen der Anschläge.
14. September: Der US-Kongress bewilligt 40 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des Terrorismus.
15. September: George W. Bush kündigt einen "Krieg gegen den Terrorismus" an. Die USA treffen Vorbereitungen für einen Militärschlag gegen Afghanistan, dessen Taliban-Regime enge Kontakte zu Al Qaida pflegt und Osama bin Laden Unterstützung und Zuflucht gewährt.
7. Oktober: Die USA und Großbritannien beginnen mit Luftangriffen auf Afghanistan.
26. Oktober: Die von der US-Regierung veranlasste "Anti-Terror-Gesetzgebung" eröffnet Polizei und FBI weitreichende Möglichkeiten zur Abhörung und Überwachung verdächtiger Personen. Nicht-Staatsbürger dürfen bei Verdacht auf terroristische Aktivitäten bis zu sieben Tage ohne Anklage in Gewahrsam genommen werden.
22. Dezember: Nach dem Sturz des Taliban-Regimes wird in Kabul eine Übergangsregierung gebildet.

2002
29. Januar: In seiner ersten Rede zur Nation kündigt George W. Bush eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben an und erklärt, der Krieg gegen den Terror habe gerade erst begonnen. Den Iran, Irak und Nordkorea bezeichnet er als "Achse des Bösen" und wirft ihnen die Produktion von Massenvernichtungswaffen vor.
18. März: Die von den USA geführte Großoffensive "Operation Anaconda" in Ostafghanistan wird für erfolgreich beendet erklärt.
16. Oktober: George W. Bush fertigt eine Resolution an, die den amerikanischen Kongress ermächtigt, eine Entwaffnung des Iraks notfalls mit militärischen Mitteln durchzusetzen. In seiner Ansprache hebt er die vom Irak und Saddam Hussein ausgehende Bedrohung für den Weltfrieden durch den Besitz von Massenvernichtungswaffen hervor...."


Gottes ergebener Krieger

Es sind Tage wie so viele im Leben des George W. Bush, diese grauen, noch kühlen Märztage in Amerikas Hauptstadt. Der Präsident beginnt sie mit der Lektüre seines Lieblingsbuches "Mein Äußerstes für den Höchsten", eine Sammlung täglicher Bibellektionen. Er bittet Gott um den Segen für sich und die Nation, weckt seine Frau Laura mit einer Tasse Kaffee und trifft sich mit seinen engsten Beratern, mit Rummy und Dick, mit Condi und George. Gegen Mittag nimmt sich Bush ausgiebig Zeit für sein Fitnessprogramm im Wohnflügel des Weißen Hauses und spielt draußen auf der Wiese noch ein bisschen Ball mit seinen Hunden, mit Barney, dem zweijährigen Terrier, und mit Spot, dem English Springer Spaniel, der gerade 14 wurde, wie die Nation offiziell erfährt.

Es sind Tage des Krieges
Um etwas mehr Ruhe zu haben, zieht sich der Präsident am Wochenende auf seinen Landsitz nach Camp David zurück. Er geht in die Kirche und betet für "Gottes Trost und Gottes heilende Kräfte". Über den TV-Sender al Jazeera laufen die ersten Bilder von erschossenen und gefangenen amerikanischen Soldaten, aber Bush schaut sie sich nicht an. Er will sie nicht sehen. Er will auch nicht darüber reden. Zurück in Washington sagt er den Medien nur kurz, dass er eine menschliche Behandlung der Kriegsgefangenen erwartet und dass das mit dem Krieg nicht so einfach wird. Abends geht er wie immer früh zu Bett.

Der Präsident schläft gut in diesen Nächten, hieß es im Weißen Haus, nachdem die ersten 42 Cruise Missiles in Bagdad eingeschlagen waren. Der Präsident schläft immer gut. Er sieht immer gut aus, frisch und erholt. Sein Gesicht erzählt keine Geschichten wie das des ausgezehrten Tony Blair. Sein Stress im Amt setzt sich nicht auf den Hüften fest wie bei Joschka Fischer. "Ich bin mit mir im Reinen", bekennt Bush. "Wenn jemand ein gutes Gewissen dabei hat, dann bin ich es", sagt er über den Krieg im Irak.

Bush zweifelt nie. Es gibt keine Entscheidung während seiner Präsidentschaft, die er bedauert, keine Albträume, die ihn verfolgen wie einst Präsident Johnson, der in den Nächten des Vietnamkrieges schweißgebadet aufwachte und glaubte, dass sein Kabinett im Nachbarraum gerade eine Verschwörung plane.

Die wenigen Menschen, die ihren Präsidenten in diesen Kriegstagen aus der Nähe zu sehen bekommen, wie Mitchell Daniels, der Budgetchef des Weißen Hauses, sagen: Seine Stimmung sei "normal". Er sei "ausgeglichen". Sein PR-Direktor Dan Bartlett verrät: "Während dieser Zeiten großen Stresses und folgenreicher Entscheidungen ist er sogar noch disziplinierter. Er trainiert mehr, und sein Essverhalten wird besser."

Es ist Krieg - und Bush hält sein Gewicht. Im Nachbarraum des Oval Office sitzen sein Redenschreiber Michael Gerson und seine persönliche Beraterin Karen Hughes an diversen Erläuterungen zum Krieg, um sie maßgerecht auf ihren Chef zuzuschneiden: ein bisschen Gospel und viel Pathos, einige einfache, aber große Worte, viele böse Feinde und jede Menge Nationalstolz. Die Mischung, die diesen Präsidenten ausmacht. Die Mischung, die Amerika ausmacht. In Anwesenheit seiner Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice sitzt Bush manchmal stundenlang über diesen Reden und liest sie laut vor sich hin. Probt die Stimmlage, die Betonung und den Blick in die Kamera. So ist er. Ein Präsentator. Ein Motivator. Ein grandioser Verkäufer. So kam der ehemalige Playboy George W. Bush nach oben: auf den Chefsessel eines Baseballteams, in den Vorstand einer Ölfirma, an die Spitze der einzigen Supermacht dieser Welt.

Bush ist ein Präsident, der warmherzig dreinblickt und eiskalt zuschlagen kann. Der als ehrliche Haut gilt und die Wahrheit - wie im Fall der UN-Resolution - verbiegt, bis sie ihm passt. Der die Stimme Gottes über alles stellt und die Stimme der Kirchen gern überhört. Ein langjähriger Versager, der ohne die guten Kontakte seines Vaters und einiger dubioser Millionengeschäfte nie Präsident geworden wäre.

Doch all das stört seine Landsleute nicht. Mit dem Beginn des Krieges ist Bushs Popularität wieder rasant gestiegen. 71 Prozent unterstützen seinen Kurs und finden, er mache als Oberbefehlshaber eine großartige Figur. In seiner olivgrünen Fliegerjacke passt er besser zum Krieg als Johnson. Wirkt in seinen Gebeten für die Truppen hingebungsvoller als Carter. Hat einen noch entschlosseneren Cowboygang als Reagan.

Und ist selbstbewusster, patriotischer, furchtloser als sein Vater, George Bush senior. Als CIA-Boss George Tenet ihm mitteilte, dass al Qaeda in 60 Ländern operiert, erwiderte Bush: "Dann nehmen wir uns eben eins nach dem anderen vor."

Der Krieg passt zu Bush. Und Bush zum Krieg. Es ist der elfte große Krieg seit Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1776. Und der zweite für Bush. Er hält den Rekord.

Kurz nach Sonnenaufgang eines jeden Kriegstages erhält der Präsident die Nachrichten der Nacht. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld präsentiert sie ihm im Beisein von Dick Cheney, Condoleezza Rice und Generalstabschef Dick Myers. Nur Colin Powell ist nicht dabei, der Außenminister, der in der Außenpolitik nicht mehr viel zu sagen hat. Vorher schon hat Rumsfeld mit General Tommy Franks im US-Hauptquartier in Katar via Videokonferenz gesprochen und mit seinen engsten Beratern konferiert. Manchmal brüllt Rumsfeld in diesen Sitzungen im fensterlosen Konferenzsaal einfach los. Manchmal verwandelt er die Sitzung in ein Kreuzverhör, in das, was ein Berater "Stahlbürsten-Behandlung" nennt. Und manchmal brüskiert er gar den Präsidenten. Wie lange wird der Krieg dauern, wollte Bush von Dick Myers wissen. Rumsfeld legte Myers die Hand auf den Arm und antwortete: "Dick, du solltest darauf nicht antworten." Dick Myers antwortete dem Präsidenten nicht.

Der Krieg ist da. Und mit ihm eine neue Machtverteilung in Washington. Die Entscheidung über den Beginn der Operation "Iraqi Freedom" habe Oberbefehlshaber Bush getroffen, heißt es im Weißen Haus. Er studiere auch Landkarten. Und stelle Fachfragen. Sie betonen dies, als wollten sie dem Eindruck entgegenwirken, Bush sei nur Befehlsvollzieher, die Marionette, als die ihn viele sehen im Kreis der alten Reagan-Jünger, der dicken Buddies Cheney und Rumsfeld, der neokonservativen Ideologen um Paul Wolfowitz, Douglas Feith und Richard Perle, die gerade einen großen Traum verwirklicht sehen, einen Traum, den sie seit mehr als zehn Jahren mit sich herumtragen: Saddam zu beseitigen. Amerikas Übermacht zu demonstrieren. Die Welt das Fürchten zu lehren.

Der Krieg ist da. Und mit ihm kehren die Kalten Krieger mit aller Macht zurück. Bush aber ist keine Marionette. Er ist nicht der dumme, einfältige Cowboy, als den ihn Europa gern sieht. Er kann gut zuhören. Und delegieren. Und zügig entscheiden. So wie er einst als Besitzer der Texas Rangers seine Mannschaft zusammenkaufte und von der Tribüne aus das Geschehen verfolgte, so setzte er auch das Regierungsteam gezielt zusammen und lässt den kriegserprobten Strategen freien Lauf. Am Ende entscheidet immer Bush. Geleitet von seiner tiefen Überzeugung, auf dem richtigen, dem von Gott bestimmten Weg zu sein. Getrieben davon, als Werkzeug des Herrn sein großes Werk zu vollenden: mit moralischer Klarheit und militärischer Dominanz Amerikas Freiheit in die Welt zu tragen.

Oder, in Bushs Worten: als Guter mit aller Macht das Böse besiegen. So will er in die Geschichte eingehen: Er habe die Mission, so erzählte er kürzlich einem Berater, die Rolle der USA neu zu definieren, in Zeiten, da sich die "Erdplatten der Weltordnung" verschieben, so wie sie sich 1776 und 1914 verschoben, im Unabhängigkeitskrieg und im Ersten Weltkrieg. Die Anschläge vom 11. September hätten ihm nicht nur eine neue Aufgabe als Präsident gegeben, sondern eine neue Aufgabe fürs Leben.


So ist dieser Krieg gegen den Irak die erste Umsetzung dessen, was in den Worten vieler Kommentatoren bereits als "Bush-Doktrin" gilt. Ein mutiger Heldenritt, sagen die einen. Ein politischer Amoklauf, sagen die anderen. Unter dieser Doktrin ist Amerika bereit, seine ganze Militärmacht einzusetzen, um die eigenen Interessen rücksichtslos durchzusetzen. Auch ohne vorhergegangene Provokation. Auch ohne die Vereinten Nationen. Auch ohne Unterstützung der internationalen Allianzen, die die USA nach dem Zweiten Weltkrieg schufen. Eine Doktrin, die allerdings nicht von Bush selbst formuliert wurde, sondern von dem kleinen Kreis um Wolfowitz; in einer Zeit, als Bush noch nicht sehr viel mehr war als ein hemdsärmeliger Baseballfreak ohne jeden politischen Sachverstand, eine Rohmasse, aus der sein Freund und Berater Karl Rove schon damals einen Präsidenten zu formen gedachte.

Bushs Vorstellung vom Präsidentenleben sah vor zwei Jahren noch ganz anders aus. Er war der Mann, den Außenpolitik nie interessierte, der Slowenien und die Slowakei stets verwechselte. Der Müßiggänger, der lieber am Computer spielte, als sich mit Zukunftsstrategien zu beschäftigen. Der nette Kerl von nebenan, der lieber am neuen Zaun seiner Ranch bastelte als an einer neuen Weltordnung. Er wollte sich und sein Land stärker zurückziehen aus einer immer komplexeren Welt, die ihm nie geheuer war, so wie ihm schon die Stadt Washington nie geheuer war mit der Ansammlung von Diplomaten und Intellektuellen.

Wie soll er, der es schätzt, neben ganz normalen Amerikanern beim Baseball "dasselbe Popcorn zu essen und in dasselbe Urinal zu pinkeln" (O-Ton Bush), mit jemandem klarkommen wie dem französischen Außenminister, dem Aristokraten de Villepin, der die große Diplomatie liebt und nebenbei noch Gedichte schreibt? Wie soll er, der alles in der Politik persönlich nimmt, mit einem wie Putin klarkommen, der sein Duzfreund ist und ihn bei diesem Krieg im Stich lässt? Wie soll er, der glaubt, von Gott persönlich als moralische Instanz eingesetzt worden zu sein, mit einem klarkommen, der sich dreimal hat scheiden lassen wie Gerhard Schröder?

Noch zwei Tage vor Ausbruch des Krieges empörte sich Bush erneut über den deutschen Kanzler. Beim Empfang einiger Senatoren im Weißen Haus zeigte er auf den Stuhl, auf dem Schröder gesessen und ihm zugesagt hatte, den Krieg aus dem deutschen Wahlkampf herauszuhalten. "Er ist noch immer sehr, sehr aufgebracht", sagt Senator Richard Lugar, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Senat. Bush ist keiner, der so was je vergisst.

Der Präsident schätzt Menschen, die wie er durch tiefe Täler gegangen sind, nur um irgendwann das "Licht in der Dunkelheit" zu finden. Menschen, die vielleicht einmal soffen wie er, die vielleicht einmal obszön zu fluchen pflegten wie er, die vielleicht einmal lebende Frösche mit Feuerwerkskörpern füllten, um sie als Handgranaten einzusetzen, wie er - und schließlich doch auf den wahren Pfad der Tugend zurückfinden. Helden wie Sam Houston in Bushs Lieblingsbiografie "The Raven", der vom Outlaw zum Gründungsvater des Staates Texas wurde. Präsidenten wie Andrew Jackson, der eine aggressive und unilaterale Sicht der Welt hatte. Oder James Polk, der Mexiko im Krieg besiegte. Oder Ronald Reagan, der durch seine Unnachgiebigkeit den Kommunismus in die Knie gezwungen habe. Kämpfte Reagan noch gegen das Böse des Kommunismus, so kämpft Bush heute gegen das Böse an sich.

Nie hat der Präsident seinen Glauben so stark in den Vordergrund gerückt wie in diesen Wochen. Er spricht öffentlich über "Gottes Geschenke für die Menschen" und füllt seine politischen Reden mit Gospel-Refrains und Bibelzitaten. Er schüttet Gottes Segen aus über Politologen und Atheisten, so wie der Segen einst über ihn ausgeschüttet wurde von dem Fernsehprediger Billy Graham. Damals, vor 17 Jahren, als das orientierungslose Großmaul Bush (Spitzname "Die Lippe") sein Leben gegen die Wand gefahren hatte. Seitdem ist er der festen Überzeugung, dass eine Antwort auf die Probleme der Gesellschaft und des Terrorismus existiert: Gib jedem Menschen die Chance, Gott zu finden.

Die Kabinettssitzungen beginnt der Präsident gewöhnlich mit einem Gebet. Zusätzlich gibt es im Weißen Haus eine Vielzahl von Bibelkreisen, und wer nicht mitmacht, muss sich schon mal den Satz anhören: "Haben dich beim Bibelstudium vermisst." David Frum, ein ehemaliger Redenschreiber von Bush, bekannte: "Die Gewissheit, dass dieses Weiße Haus eines war, wo die Teilnahme an Bibelstunden, so nicht obligatorisch, zumindest nicht unobligatorisch war, beunruhigte mich als Nicht-Christen."

Nach einem Treffen mit Bush vor wenigen Wochen sagte der christliche Radiomoderator Jim Cody: "Es scheint, als sei er im Auftrag Gottes unterwegs. In der Bibel heißt es, Gott ersehe Führer aus. Wenn er Gott wirklich in sich trägt, wäre er ein Gesalbter."

Die Verbreitung seines Glaubens ist Überzeugung. Aber auch Strategie. Vier Millionen Wähler seien den Republikanern bei der Wahl 2000 durch die Lappen gegangen, errechnete Bushs Wahlkampfmanager Karl Rove, weil man die christliche Botschaft nicht offensiv genug vertreten habe. 46 Prozent der Amerikaner bezeichnen sich laut einer Gallup-Untersuchung als evangelikale oder wiedergeborene Christen. 68 Prozent der Amerikaner glauben an den Teufel. 48 Prozent an die Schöpfung. Diese Massen haben der Präsident und Rove (genannt "Bushs Gehirn") für die Wahl 2004 im Visier.

Den zweiten großen Schub erhoffen sie sich von diesem Krieg. 73 Millionen Amerikaner verfolgten Bushs Ultimatum, 200 Millionen die militärische Offensive. Truppen und Minister sind auf allen Kanälen. Reporter bejubeln die "faszinierenden" Schlachtszenen (siehe Kasten). Der Patriotismus schraubt sich in neue Höhen. Mit einem großen Triumph über das, was der Präsident eine "mörderische Gefahr für Amerika" nennt, ginge er gestärkt in das letzte Jahr vor der Wahl.

Läuft er jedoch schief, dieser erste Angriffskrieg in der 227-jährigen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, könnte nicht nur Bush auf der Strecke bleiben, sondern auch eine angekokelte Welt.

Jan-Christoph Wiechmann


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Peace and out
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02.10.2004 14:39
#12 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

nun, ich persönlich glaube nicht dass Bush's Zeiten vorbei sein werden mit dieser wahl, das Ami Volk lernt nicht dazu, und das schon seitdem es ihn gibt!! .. es reichen ihm ein paar plumpe meldungen von der regierung wie :"wir denken darüber nach, das bildungssystem zu verbessern" schon vergessen sie die letzten 4 jahre.. man muss natürlich auch berücksichtigen dass USA nicht nur aus Aussenpolitik besteht, es ist ein grosses land mit einer grossen bevölkerung, und natürlich sind innländische angelegenheiten ausschlaggebender bei wahlen als so ein "krieg" oder "neue feindschaften". obwohl bush's regierung kaum was für die innere wirtschaft tun konnte in den letzten 4 jahren, und eigentlich in fast allen bereichen tiefststände verzeichnen konnte, hält er sich mit parolen wie "kampf gegen den globalen terror" und "sicherer Welt" noch in den meinungen ziehmlich oben. dass Kerry bis jetzt nicht dagegen ankommt, zeigt nur wie farblos er ist. er sollte sich mal ernsthafte gedanken über seine Wahlparty machen, denn die sollte wenigstens noch ein paar sympathisanten an land ziehen können. gegen einen persönlichkeitslosen bush der die halbe welt in die luft sprängen will noch als verlierer da zu stehen ist mehr als ein armutszeugniss.

Bush's bio die da steht ist ja noch harmlos, ich habe einige härtere geleen die ich leider nicht parat hab, aber da geht's mehr ins Deteil, vor allem was seinen Uni "abschulss" und "firmenpleiten" angeht. in einer englichen zeitschrift "economist" glaub ich, stand sogar dass der kerl einen IQ von 91 hat. was quasi bedeutet dass er an der grenze zur lernbehinderung steht (die liegt bei 90, zumindest in deutschland)

dass schon die rede von Bush's doktrin ist, find ich mehr als lächerlich (der stern sollte mal seine hausaufgaben machen ).. denn so ein idiot hat mit Doktrinerei auf der welt nichts zu suchen. die dokrtin von "containment and deterrence" (Abschreckung und Eindämmung) hat schon Paul Wolfowitz unter bush Senior entwicklt deshalb auch "die Wolfowitz Doktrin", bush senior wollte sie damals nicht), sie hat ein einfaches Ziel, die Amerikanische Kriegsmaschinerie muss überall anwesend und vertreten sein, auf jedem kontinent muss eine army kontrolle existieren um mögliche feinde der einzigen supermacht aufzuspüren und zu vernichten. der 11.9 hat die karten neu gemischt (danke osama) und so können sie legitim und unter dem deckmantel der uno überall ihre Flagge hinpflanzen!

*paul Wolfowitz : Politischer Berater, stellvertredender kriegsminister, militärischer Analyst. leienschaftlicher Israel Fan und dadurch ein starker befürworter für Amerikanische Kontrolle über den nahen Osten.



"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt." by Albert Einstein





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03.10.2004 12:00
#13 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

im TV duell zwischen Bush und Kerry war's ziehmlich hart für unseren affen, die US zeitungen haben ihn danach richtig auseinander genommen, er sei einfallslos, keine Staatsmann alüren, klein (geistig), etc. nicht dass ich Kerrey fan bin, ist für uns araber eh alles der gleiche misst.. doch ich glaub ich könnte schon besser schlafen wenn ich wüsste dass der oberbefehlshaber der Stärksten streitmacht der welt nicht unbedinngt ein affe names Bush ist der nicht lesen und schreiben kann.. und so schaut :





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*VERITAS* Offline



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04.10.2004 12:12
#14 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

In Antwort auf:
doch ich glaub ich könnte schon besser schlafen...


... verfolgt von Albträumen Mister Kohn - ähhm natürlich Kerry - findet doch “Back to the Roots“ und erkennt mit seiner liebevollen Gattin, dass neben zahlreichen Purple Hearts auch noch diverse Auszeichnungen des “American Jewish Committee“, zwar nicht für Tapferkeit, aber gewiss für Menschenrechte das traute Wohnheim schmücken. Hat er dann mal zu den Wurzeln zurückgefunden ist es nicht mehr fern zur Gemeinsamkeit mit Bush - wie war das noch mit “Skulls and Bones“ Mr. Kohn?
Schweißgebadet ein stummer Schrei an Morpheus, er möge doch bitte seine Grausamkeiten lassen...

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04.10.2004 16:32
#15 RE:Die Köpfe aus Washington Antworten

ich könnte vorerst "besser schlafen" , wenn ich wüsste dass das Ami Volk zumindest kappiert dass einer der in 4 jahren soviel verbockt hat, innen- und aussenpolitisch, soviel blut von anderen bereit war zu zahlen für "seine Ziele" gewiss nicht die nächsten 4 jahre eine Chance bekommen sollte zu zeigen dass er ein "besser mensche" geworden sei.. man muss das ganze auch aus eine realen sicht anschauen, zumindest wenn man zu einem Volk gehört dass sozusagen am ende der Nahrungskette steht (oder schläft).. wir können weder die vereinigten Staaten Stürmen, noch werden wir ihnen in sachen wirtschaft, wissenschaft, raumfahrt, komunikation, rüstung etc. etwas entgegensetzen, also bleiben uns 2 Dinge (alles natürlich eine meinung und ich lass mich gerne belehren): unsere Reihen ordnen, (soweit es möglich ist, und ich weiss das ist die schwiedigste aufgabe angesichts der tyrannen die wir da haben). dann schauen dass wir Fussfassen können in der Welt die so rasant von uns geht. ohne "verbündete" geht nichts auf dieser welt, das Globale System in dem wir gefangen sind ist tatsache und keine Vision mehr, leute wie norm Chomsky und Emanuel Todd müssen ja propheten sein, die versuchen uns ja schon seit 30 jahren davor zu warnen. also müssen wir wenigstens schauen dass wir von anderen Abhängig werden, statt von den Amies.. (ich wüsste schon eine menge sachen wie das ginge, und ich denke das wissen auch viele andere, aber die sitzen nicht auf irgend einen thron.. )..
mit den eigenen Reihen mein ich einfach und unkompliziert jeden, der meint es täte ihm leid was die Palästinänser, Iraker, oder Tunesier, Afghanen oder die Menschen in Kaschmir erdulden müssen.. jeder von ihnen kann etwas tun... aber wir weinen in der einen minute und holen uns in der nächsten eine Cola aus dem kühlschrank.. so wird das nichts.. wir können nicht ewig warten was clinton, Kerry oder Annan für uns tun können .. denn die werden auf der seite des Sigers stehn (wollen)...



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