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Geburtstage im April :14. Amula, 15. Salwita , 17. Ahlem, 29. Siak

                                                                       
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Dieses Thema hat 81 Antworten
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 picpicTalkcafe
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Jens Offline



Beiträge: 46

23.12.2004 00:40
#46 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Moment, wenn du derjenige bist, der mit mir verwechselt wurde, dann warst du im Chat, wurdest aber für mich gehalten. Oder ich wurde im Forum für dich gehalten, obwohl ich ja ich bin und nicht du. Wenn ich mit Betty über Vorurteile rede, die sie mir gegenüber hat, weil sie mich für dich hält, den sie im Chat getroffen hat oder aber dich im Chat für mich hielt, dann....

Nee, das ist mir zu hoch für diese Uhrzeit. Jedenfalls leuchtet's mir noch immer nicht ein, warum du dich da auf was getreten gefühlt hast. Weil doch Betty dir Vorurteile zugeschustert hat und nicht ich. Oder hast du mich mit Betty verwechselt, weil du sie im Chat für mich hieltest?

Vielleicht dachtest du auch gerade, du wärest ich und hast dich geärgert, dass du mit dir verwechselt wurdest und warst deshalb sauer?

Okay, aber ist gut, dass wir mal drüber geredet haben

Jens Offline



Beiträge: 46

23.12.2004 00:41
#47 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Aber was, wenn ich gar nicht ich bin, sondern jemand anders? Und wenn dann jemand anders, den ich nicht kenne, ich bin? Schreckliche Vorstellung.

Ich muss ins Bett. Nacht!

AbuHamsti Offline



Beiträge: 223

23.12.2004 09:27
#48 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

hallo jens, ich hoffe du hast jetzt nicht den überblick verloren, nicht dass du am ende ein idendentitätsproblem bekommt, oder gar eine gespaltene persönlichkeit wirst. nachher bist du noch Dr. Jeckyll and Mr. Hide.

im ernst, lassen wir das thema, ich vergesse alles und nehme obendrein den oberlehrer zurück

gruß jörg
"Mit Widerlegen, Bedingen, Begrimmen Bemüht und brüstet mancher sich; Ich kann daraus nichts weiter gewinnen, Als daß er anders denkt als ich. (Johann Wolfgang von Goethe)"

Jens Offline



Beiträge: 46

27.12.2004 20:38
#49 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

So, da bin ich wieder! Inzwischen weiß ich auch wieder, wer ich bin und was ich hier will. Nämlich erstmal Babette antworten:

In Antwort auf:
Um deine Frage zu beantworten, sie haben recht - selbst wenn die Art wie sie es mitgeteilt haben nicht sonderlich höflich gewesen war.

Eine Frage dazu hatte ich eigentlich gar nicht gestellt, ich habe nur die Beobachtung eines Negativbeispiels wiedergegeben, das ich aber nicht repräsentativ für "den" Islam halte. Mich wundert allerdings deine Formulierung "nicht sonderlich höflich" als Umschreibung einer Mordandrohung "ich würde dich umbringen, wenn du mit meiner Tochter...".

Meine Frage diesbezüglich war, ob es legitim ist, solche Beobachtungen zu Verallgemeinern und Vorurteile gegenüber dem Islam zu entwickeln. Der Grund, warum ich hier aufgekreuzt bin, hat auch damit zu tun, dass ich möglichst viele Meinungen von Muslimen hören möchte, gerade um solche Vorurteile nicht zu verfestigen.

In Antwort auf:
Ein Muslima darf nur einen Muslim heiraten. Der Grund : Das Ziel einer Eheschliessung ist, zu einem großen Teil, die Familienplanung.

Meinst du, "das Ziel der Eheschließung im Islam"? Ansonsten würde ich da nämlich widersprechen. Sonst hätte die Heirat bei Menschen die unfruchtbar sind, ja keinen Sinn.

In Antwort auf:
Der Vater hat die Pflicht seinem Kind die Grundsätze des Islams beizubringen und es in diesem Sinne zu erziehen.

Das ist mir nicht ganz klar: Meinst du mit dem Vater den Vater der Muslima, die einen Christen liebt (wobei sie ja kein Kind mehr ist) oder meinst du damit, dass die Muslima einen Muslim heiraten MUSS, weil sie nur jemanden heiraten darf, der die Kinder im Sinne des Islam erzieht? In diesem Falle stünde der Islam im Widerspruch zu unseren Gesetzen, da eine Frau, wenn sie Volljährig ist, allein entscheiden darf, wen sie heiratet. Wenn sie also meint, es mit ihrer Religion in Einklang bringen zu können, einen Christen zu heiraten (der ihre Religion akzeptiert), dann handelt der Vater gesetzeswidrig, wenn er sie mit Gewalt davon abhält.

In Antwort auf:
Theoretisch dürfte es den anderen egal sein, was die beiden machen - praktisch darf es das aber nicht, weil ein Muslim verpflichtet ist, seine Brüder und Schwestern auf ihre Fehler aufmerksam zu machen.

In diesem Fall ging es um einen Nichtmuslim, der gefragt hatte, also keinen "Bruder" (ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie er die Aufnahmehürde in dieses Forum geschafft hatte. )

Damit wir nichts durcheinanderwerfen: Ich habe zwei Beispiele gebracht. Das eine war eine Beobachtung in einem Islamforum, in dem Andersgläubige nicht gern gesehen sind. Hier wurde ein Nichtmuslim beschimpft, der feste Absichten mit einer Muslimin hatte, deren Vater etwas gegen die Beziehung hatte. Das andere war ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. Und zwar war hier ein Christ fünf Jahre lang heimlich mit einer Muslima zusammen. Diese Beziehung musste vor dem Vater geheim gehalten werden, was eine sehr große Belastung für alle Beteiligten war. Wie ich vor ein paar Tagen erfahren habe, hat die besagte Muslima inzwischen einen anderen Freund - ebenfalls kein Moslem und es scheint wieder der selbe Stress zu sein. Die Methoden des Vaters scheinen also nicht sehr wirksam zu sein.

In Antwort auf:
Ich halte es für sinnvoll den Koran als erstes zu lesen, denn auch ohne Interpretation wird jedem auffallen, dass da andere Dinge stehen, wie im allgemeinen vermutet wird. Aber es ist natürlich auch anstrengend und das ist es, was die meisten Menschen davon abhält - es ist nämlich überhaupt kein Interesse da, die "ANDEREN" zu verstehen.

Ist das nicht auch ein Vorurteil? Oder was glaubst du, weshalb ich hier bin? Aus Langeweile? Und warum lässt man mich in ein Islam-Forum nicht rein? Weil ich kein Interesse habe, die anderen zu verstehen oder weil die anderen kein Interesse haben, sich mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen? Gibt es unter Muslimen ein stärkeres Interesse sich mit Platon, Kant, Hegel, dem Buddhismus, dem Christentum etc. zu beschäftigen als es bei Nichtmuslimen und dem Koran der Fall ist?

In Antwort auf:
(Antwort auf die Frage "Was würdest du einem Mann raten, der eine Beziehung mit einer Muslima hat"):

Lass sie gehen, wenn du weißt, was es für Konsequenzen für sie hat und welchen Schaden du anrichten kannst - denn auch du wirst eines Tages dafür zur Verantwortung gezogen oder liess den Koran, rede mir Muslimen und finde heraus, ob du diese Religion annehmen könntest. Sollte dies nicht der Fall sein, dann wirst du diese Frau auch niemals lieben können, denn es ist ein Teil von ihr.


Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Die beiden waren sich damals durchaus einig ("Lass sie gehen" klingt ja fast schon nach Freiheitsberaubung), dass sie ein Leben zusammen führen können. Der Mann (übrigens Theologiestudent, also weit davon entfernt eine andere Religion anzunehmen) hat sich natürlich auch mit dem Islam befasst und auch Muslime gefragt. Es gibt auch unter Muslimen durchaus die Ansicht, dass Partner mit beiden Religionen heiraten können. So einfach, wie du es darstellst, scheint es also nicht zu sein. Der einzige, der Schaden angerichtet hat, war der Vater der Frau. Ich kenne ihn nicht, aber nachdem, was ich so gehört habe, geschah das wohl weniger aus religiösen Motiven als vielmehr aus jener reaktionären Borniertheit, die auch Siak schon angesprochen hat.

Die Grundaussage deines Beitrags unterscheidet sich meiner Ansicht nach sehr stark von allen anderen hier gebrachten Äußerungen bezüglich des multireligiösen Zusammenlebens. Meiner Meinung (die keineswegs Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt) nach kann ein Zusammenleben nur funktionieren, wenn alle Seiten Verständnis und Bereitschaft zeigen, aufeinander zuzugehen. Wie ich dich jetzt verstehe, forderst du aber lediglich von "den anderen" Verständnis und bist nicht bereit, auf sie zuzugehen (korrigiere mich, wenn ich falsch liege). Dies ist genauso problematisch wie die Forderung "Integriert euch gefälligst!" von einigen kurzsichtigen Politikern.

Eine meiner Fragen war ja deshalb auch: Was kann ich selber tun, damit ein Zusammenleben verschiedener Kulturen oder besser gesagt Religionen (denn das ist wohl das größere Problem) funktioniert? Was die anderen machen sollen, ist immer recht schnell und einfach formuliert, aber auf das eigene Handeln hat man ja bekanntlich einen weitaus stärkeren Einfluss als auf das der anderen.

Danke übrigens für den Literaturtipp, ich werde mir den bei Gelegenheit mal beim Online-Buchhändler meines Vertrauens bestellen.

Schöne Grüße an alle hier!

Jens

Jens Offline



Beiträge: 46

27.12.2004 20:46
#50 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

In Antwort auf:
im ernst, lassen wir das thema, ich vergesse alles und nehme obendrein den oberlehrer zurück

Och, schade, an den hatte ich mich schon soo gewöhnt

Nee, kein Thema, vergessen wir das.

*VERITAS* Offline



Beiträge: 86

28.12.2004 00:29
#51 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Salam zusammen und Hallo!

@Jörg

In Antwort auf:
naja, nicht ganz, denn Kant steht in europäischer Tradition.


… und lebte in der Zeit in der Toleranz als Wort das Licht erblickte. Als hätte er es gewusst, setzte er ein Zeichen, ohne sich selbst mit dem zu identifizieren, aber als Symbol, seiner und auch der heutigen Zeit voraus zu sein, etwas (so vieles) was sein Ableben überlebt und in so simpler Weise unser heutiges Denken degradiert:

„Bismillahi-r-rahmani-r-rahim"

Mit diesen Worten beginnt dann auch seine verfasste Habilitationsurkunde und dient auch heute noch als Zeugnis, dass zur damaligen Zeit von Andersgläubigen der Islam oftmals besser verstanden wurde als von so manch einem Gelehrten!

“Wenn Islam Gottergeben heißt, Im Islam leben und sterben wir alle.“

… auch ein Herr der in “europäischer Tradition“ stand und die Begrifflichkeit “Toleranz im Islam“ besser zu definieren wusste, als eine Vielzahl derer, die den Status Muslim tragen.

In Antwort auf:
Vielleicht gibt es auch im Koran eine ähnliche Anleitung? Das würde mich interessieren!

Eine Anleitung die eine Koexistenz unter Menschen ermöglicht? Eine Anleitung zum Frieden unter allen Menschen dieser Welt? Vielleicht in komplexer und umfangreicher Form, aber ganz gewiss vorhanden.


Abu Huraira berichtete in einer Überlieferung von Buchari: "Ein Wüstenaraber stand auf und urinierte in der Moschee. Als die Leute nach ihm griffen, sagte der Phophet (Allahs Segen und Heil auf ihm): "Laßt ihn und gießt einen Eimer Wasser - oder etwas mehr - auf seinen Urin; denn eure Aufgabe besteht darin, es den Menschen leichter zu machen, nicht es ihnen zu erschweren."

Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt: "Zwischen dem Bittgebet eines Unterdrückten - und auch wenn es ein Kafir sein sollte - und Allah gibt es keinen Schleier."

"Wenn jemand jemanden, mit dem ein Vertrag geschlossen wurde, unterdrückt, eines seiner Rechte beraubt, ihn über seine Kräfte hinaus belastet oder von ihm etwas gegen sein Einverständnis nimmt, so werde ich am Tag der Auferstehung in dieser Sache für denjenigen, mit dem der Vertrag geschlossen wurde, eintreten.“

"Wer jemanden, mit dem ein Vertrag geschlossen wurde, tötet, wird den Geruch des Paradieses nicht riechen, und der Geruch des Paradieses ist in einer Entfernung von 40 Jahren zu riechen."
Einmal wurde zu Ali (Allah möge mit ihm zufrieden sein), dem vierten der sog. rechtschaffenen ersten Kalifen, ein muslimischer Mann gebracht, der einen nichtmuslimischen Staatsbürger getötet hatte. Ali befahl, den Muslim zu töten. Da kam der Bruder des Getöteten und sagte: "Ich habe ihm verziehen." Ali antwortete ihm: "Haben sie dich vielleicht bedroht...?" Der Mann sagte: "Nein. Es bringt mir jedoch auch nicht meinen Bruder zurück, wenn er getötet wird. Sie haben mir aber eine Entschädigung gegeben, und ich bin damit zufrieden." Ali sagte: "Du mußt es wissen. Es ist jedoch so, daß das Blut dessen, der durch das Dhimma-Abkommen unter unserem Schutz steht, so behandelt wird, wie unser eigenes Blut, und daß das für ihn zu entrichtende Blutgeld so wie das für uns zu entrichtende Blutgeld ist."


… Verträge die mit “Menschen“ geschlossen wurden (uneingeschränkt) garantierten Gleichheit! Nichtmuslime hatten in einem islamischen Staat:

1. garantierten Schutz durch Muslime

2. die Unantastbarkeit der Würde und zeitgleich der Ehre

3. Alters-, Sozial- und Pflegeversicherung finanziert durch Muslime

4. das absolute und uneingeschränkte Recht auf freie Religionswahl und Religionsausübung
All die Fälle zeigen Nichtmuslime in der Diaspora, die “Toleranzgrenze“ bei Muslimen in der Diaspora darf sich nicht nach unten verschieben.

Toleranz als Begriff in einer multikulturellen Gesellschaft lässt sich nur schwer definieren. Verständnis für die Tiefe des friedlichen Miteinander nach islamischen Maximen lässt sich vielleicht durch ein Vergleich herbeiführen:

Mir ist es in Deutschland ca. 1400 Jahre nach der Offenbarung nur bedingt möglich meine Religion vollständig zu praktizieren. Eine für Muslime unabdingbare Pflicht ist das Schächten von Tieren zum Verzerr, diese Pflicht ist in Deutschland nur nach bürokratischem Aufwand möglich, zuweilen gar unmöglich. Das Trinken von Alkohol ist für einen Christen keine Pflicht, dennoch gilt in einem islamischen Land folgende Verhaltensregel:

“Wenn ein Muslim in einem islamischen Staat eine Alkoholflasche zerstört, welche einem anderen Muslim gehört, so wird er nicht dafür bestraft. Im Gegenteil, dies gilt als Verhinderung eines Übels. Wenn ein Muslim jedoch bei Christen eine Alkoholflasche zerstört, muss er sie ersetzen, weil dies zu ihrem Besitz gehört, der ihnen zusteht.“

Kant, Goethe, Lessing und sämtliches richtiges Verhalten von Muslimen gegenüber Nichtmuslime basiert auf:

“Inna-d-din 3inda llahi-l-‘islam…“ 3.19
Die wahre Religion bei Allah (t) ist die Gottergebenheit…

In Antwort auf:
(ich kenne leider kein besseres Wort, manche Muslime sagen "Kuffar", aber das gefällt mir auch nicht so sehr),

… vielleicht gefällt es dir nicht, weil es vermutlich nicht der Wahrheit entspricht!

Meist steht Unglaube mit diesem Wort in Verbindung, dies ist weder linguistisch, noch metaphorisch korrekt!
Die elementare Bedeutung für Kafir/Kafira in der Übersetzung lautet:

„der/die Nicht-Gottergebene“

Kafir ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erscheinungsformen einer bestimmten Haltung Gott gegenüber!

In Antwort auf:
Warum spürt man nichts von dem Hass auf den Mörder, der den Islam doch ebenso für seine Zwecke missbraucht hat (und ihm einen großen Image-Schaden zufügt), denn so ein Meuchelmord steht doch in Widerspruch zum Koran oder sehe ich das falsch?

Dein Unverständnis ist absolut gerechtfertigt, die Sichtweise von Muslimen befindet sich auf eine andere Ebene. Zunächst sind die Ideale einer Religion von Menschen in nur ganz seltenen Fällen zu erreichen, die andere und vielleicht in diesem Fall gewichtigere Antwort, ist das Unrecht was diese Menschen zusammenhält. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass eine geringe Anzahl von Muslimen in Europa mit dem Mörder im verborgenem sympathisiert. Das Motiv für diese Sympathie sind die realen Bilder, welche man über Arabsat, Eutelsat und Nilsat täglich empfängt. Hat man im Westen eine Grenze für „Brutalität“ in der Medienwelt gezogen, so bedarf es für einen Grenzübertritt die simple Ausrichtung auf einen der o. g. Satelliten. Bekommt man dann endlich die Definition für den mit “chirurgischer Präzision“ geführten Krieg in Form von tausenden Körperteilen präsentiert, fällt es selbst einem Muslim schwer objektiv zu denken und zu selektieren.

… aber mal objektiv gedacht:

Xenophobie ist keine Neuerscheinung und sicherlich nicht vom Westen erfunden, allerdings schreit es in mir nach einer Korrektur! Hass spüren? Ich habe keinen Hass gegen Menschen gespürt die mehr als 100 Türken, Rumänen, Linke und Obdachlose in Deutschland zwischen 1989 und 1994 aufgrund politischer Ideologie ermordeten. Ich habe explizit dieses Beispiel gewählt, weil gerade zu diesem Zeitpunkt die Angst bei Muslime (Ausländer) ihren Höhepunkt erreicht hat. Ich nehme dieses Beispiel, weil mir damals Demos (so, wie sie heute von Muslimen stattfinden) ausreichten. Deswegen, weil meine Mitmenschen mir zeigten, dass dies nur ein Bruchteil einer Gesellschaft ist und das ihre Einstellung eine andere ist. Islamphobie und der zeitgleiche Zusammenbruch der multikulturellen Gesellschaft bedingt durch ein ideologisch motiviertes Verbrechen, wie es in Spanien, Italien, Deutschland, Spanien, Frankreich und Niederlande in den letzten 15 Jahren mehrmals stattfand?

In Antwort auf:
Macht man es sich da nicht zu einfach, wenn man jemand, der sich zwar Muslim nennt, aber die Gesetze Allahs falsch auslegt, als nicht zum Islam zugehörig einstuft (wie gesagt, eine ehrlich gemeinte Frage, denn das verstehe ich nicht so ganz)?

Fundamentalist, radikaler Islamist, islamischer Extremist, all diese Begriff implizieren, dass ein Muslim der als Fundament den Islam hat, von der Wurzel her islamisch orientiert, oder sich genausten am Islam hält, automatisch Unrecht begehen muss. Es ist ein Trauerspiel, das Linguisten nur die Sprache untersuchen, sie aber nicht erfinden. Verstößt ein Muslim gegen islamische Maxime, oder islamisches Recht, dann begeht er Kufr! Die Betitelung solcher Menschen mit z. B. Fundamentalist bestärkt sie doch in ihren Taten, gleichzeitig leugnet man bei aufrichtigen Muslimen den Islam als Fundament ab. Ein Kafir, (der Islam unterscheidet fünf Arten von Kufr), jemand der den Glauben mit Hinzunahmen eigenmächtiger Entscheidungen verinnerlicht, begeht Kufr und ist somit ein Kafir!! Die Betitelung eines Muslims mit dem Wort Kafir ist mit äußerster Vorsicht und zeitgleicher Gewissheit zu gebrauchen, für einen Muslim ist dies die Höchststrafe. Gewiss macht man es sich nicht einfach, wenn man einen Menschen gegen seinen Willen den Islam abspricht!

In Antwort auf:
“Was würdest du einem Mann raten, der eine Beziehung mit einer Muslimin hat, von der der Vater nichts wissen darf, da er seine Tochter sonst verstoßen würde?“

Unhöflich mit (einer) Gegenfragen kontern:

… ist deine Liebe zu Ihr so stark,

dass du bereit bist, sie während der Fastenzeit nicht zu berühren?

dass du stets akribisch darauf achten wirst, dass euer Kochgeschirr nicht vermischt?

dass ein gemeinsames Essen nur bedingt möglich ist?

dass du 5-mal täglich ihre Anwesenheit meiden musst?

dass du ihr ihren Namen gewährst?

dass sie ihre Liebe zu Allah (t) und zu ihren Eltern übersteigt?

dass du bereit bist, die Kinder nach islamischen Maximen zu erziehen und ihr zumindest in dieser Hinsicht keine Pflichtverletzung zumutest?

Primär geht es nicht um den Erhalt der Religion, oder der Familie, vielmehr geht es in erster Linie um eine Schutzmaßnahme für die Frau. Diese Schutzmaßnahme resultiert aus den o. g. Fragen, erst sekundär geht es um den Erhalt der islamischen Gemeinschaft und natürlich als kleinster Gemeinsamer Nenner um die Familie in dieser Gesellschaft. .

Sämtliche Rechte der einen islamischen Frau durch die Religion verliehen wurden, müssen von einem Ehemann (Ahlul-Kitab) nicht eingehalten werden. Sie als gläubige Muslimin hat Pflichten, wie z. B. das Fasten, darauf müsste ein solcher Ehemann keine Rücksicht nehmen. Eine Muslimin hat das Recht auf Verlangen sogar für das Stillen der Kinder Geld zu bekommen. Ein Muslim hat die Pflicht Geld zu verdienen und die Verantwortung, für die Familie Sorge zu tragen, diese Verantwortung ist eine von Allah (s) aufgetragene Pflicht. Ein Muslim wird durch sein Glauben an viele Sachen gehindert, welche die westliche Zivilisation gar nicht, oder aber sehr Spät durch Gesetzte geregelt hat (Alkohol, Vergewaltigung in der Ehe)

Eine Muslima die einen Nichtmuslim heiratet begeht Kuffr, die Konsequenzen für dieses Vergehen liegen allein bei Allah(t). Mehr als ein Ermahnen ist Dritten nicht erlaubt, daher sind deine Beispiele für den Islam (Foren) nicht Aussagekräftig

“O ihr Gläubigen! Wenn gläubige Frauen als Auswanderer zu euch kommen, sollt ihr sie auf Wahrhaftigkeit hin prüfen. Gott allein weiß, wie es um ihren Glauben steht. Wenn ihr feststellt, dass sie gläubig sind, sollt ihr sie nicht zu den Nichtmuslimen zurückschicken. Sie sind ihnen als Ehefrauen nicht erlaubt, und die Nichtmuslimischen Männer sind ihnen als Ehemänner nicht erlaubt.“

“Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Und die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, wie auch eure Speise ihnen erlaubt ist. Und keusche Frauen der Gläubigen und keusche Frauen derer, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, wenn ihr ihnen ihre Morgengabe gebt, nur in richtiger Ehe und nicht in Unzucht, noch dass ihr heimlich Buhlweiber nehmt. Und wer den Glauben verleugnet, dessen Werk ist sonder Zweifel zunichte geworden, und im Jenseits wird er unter den Verlierenden sein.“

In dieser Thematik ist übrigens (vielen nicht bekannt) das Fehlen der Erlaubnis ausschlaggebend für das Verbot. Während den Männern ebenfalls die Heirat von Nichtmuslimischen Frauen verboten ist, in einer der letzten Verse des Korans dieses Verbot jedoch eine Einschränkung vorsieht, fehlt die Einschränkung bei den Frauen, daher sind Frauen einzig gläubige Muslime als Ehepartner erlaubt.

In Antwort auf:
Und warum lässt man mich in ein Islam-Forum nicht rein?

Solltest du noch immer Interesse haben (ich persönlich halte ein Islam-Forum mit diesen Richtlinien für Zeitverschwendung) kannste denen ja mal folgendes mailen:

"Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf
die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Wege abgeirrt ist; und er kennt jene am
besten, die recht geleitet sind." 16.125

... sie daran erinnern, dass die Beantwortung von ernst gemeinten Fragen und das friedliche Diskutieren zwischen Muslimen und Nichtmuslimen eine Pflicht für einen Muslim ist.

Salam und Bye!


Jens Offline



Beiträge: 46

28.12.2004 01:54
#52 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Hallo Veritas,

deinen sehr ausführlichen Beitrag muss ich mir mal in einer ruhigeren Stunde zu Gemüte führen. Ich danke dir schon mal, dass du dir die Zeit genommen hast!

Aber ein Hinweis jetzt schon, auch wenn's wohl hoffnungslos zu sein scheint:

Ich heiße Jens und mein Nick in diesem Forum ist ebenfalls ganz einfallslos Jens.

Jörg ist AbuHamsti bzw. AbuHamsti ist Jörg. Da wir zu manchen Themen hier verschiedene Standpunkte vertreten haben, ist es für uns beide wohl nicht immer ganz angenehm, ständig verwechselt zu werden

Bis später dann!

Jens
(ohne ö, nie im Chat, hat dieses Thema gestartet, hält nix vom Begriff "Leitkultur", freut sich über so viele interessante Beiträge)

*VERITAS* Offline



Beiträge: 86

28.12.2004 14:47
#53 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

…eigentlich kann ich euch relativ gut unterscheiden, aber meine Gedanken waren wohl bei Jörg!


In diesem Sinne gelobe ich Besserung

Jens Offline



Beiträge: 46

28.12.2004 15:37
#54 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Bin schon wieder da!

In Antwort auf:
… Verträge die mit “Menschen“ geschlossen wurden (uneingeschränkt) garantierten Gleichheit! Nichtmuslime hatten in einem islamischen Staat:

1. garantierten Schutz durch Muslime
2. die Unantastbarkeit der Würde und zeitgleich der Ehre
3. Alters-, Sozial- und Pflegeversicherung finanziert durch Muslime
4. das absolute und uneingeschränkte Recht auf freie Religionswahl und Religionsausübung


Wie sieht es aus mit politischem Mitspracherecht? In Deutschland reicht dir dafür die Staatsbürgerschaft.

Nun ja, dies ist alles Theorie, die (dies unterstelle ich aufgrund von Beobachtungen, die nicht repräsentativ sein müssen) viele der in Deutschland lebenden Muslime nicht einmal kennen. Die Theorie ist außerdem immer einfacher als die Praxis - das sah man besonders beim Kommunismus, aber in der Demokratie ist es ja im Prinzip auch nicht anders. Die Theorie gibt ein Ideal vor, das angestrebt, aber nie erreicht wird. Schuld daran sind der menschliche Egoismus, Machtgier, Triebe etc, deren Grundlagen bei jedem Menschen - mehr oder weniger stark ausgeprägt - vorhanden sind, unabhängig von Religion, Ideologie, Kultur etc.

In Antwort auf:
Mir ist es in Deutschland ca. 1400 Jahre nach der Offenbarung nur bedingt möglich meine Religion vollständig zu praktizieren. Eine für Muslime unabdingbare Pflicht ist das Schächten von Tieren zum Verzerr, diese Pflicht ist in Deutschland nur nach bürokratischem Aufwand möglich, zuweilen gar unmöglich.

Das ist das, was ich schon ansprach: Totale Religionsfreiheit kann es in keinem Staat der Welt geben, da meine Freiheit dort aufhört, wo sie die Freiheit des anderen bzw. dessen Rechte beeinträchtigt. Hier steht Religionsfreiheit contra Tierschutzgesetz. Dein Gegenbeispiel mit dem Alkohol ist insofern unpassend, als dass beim Trinken von Alkohol keine Rechte anderer verletzt werden. Ein Nichtmuslim, der Alkohol trinkt, schadet (laut Islam) ja nur sich selbst und niemand anderem. Das Zerstören einer Alkoholflasche ist zudem eine Beschädigung fremden Eigentums und daher schon allein aus moralischen Aspekten ganz anders zu handhaben. Im islamischen Recht scheint die Verhinderung größeren Übels stärker gewichtet zu werden als das Eigentumsdelikt. Bei einem Nichtmuslim überwiegt aber das Eigentumsrecht, da für ihn der Konsum von Alkohol ja zunächst kein Übel darstellt. Andersherum: Wenn dir ein Tierschützer ein Schaf, das du zum Verzehr gezüchtet und geschächtet hast, stiehlt, so wird er in einem demokratischen Staat dafür bestraft. Finde ich deshalb nicht außergewöhnlich.

Und um nochmal auf den Unterschied zwischen Therie und Praxis zurückzukommen: Sehr viele, die sich Muslim nennen, trinken Alkohol und halten sich nicht an die Regeln des Koran.

In Antwort auf:
Ich kann mit Gewissheit sagen, dass eine geringe Anzahl von Muslimen in Europa mit dem Mörder im verborgenem sympathisiert.

Ich habe sogar Statements von Muslimen gefunden, die ganz offen mit ihm sympathisieren...

In Antwort auf:
Das Motiv für diese Sympathie sind die realen Bilder, welche man über Arabsat, Eutelsat und Nilsat täglich empfängt. Hat man im Westen eine Grenze für „Brutalität“ in der Medienwelt gezogen, so bedarf es für einen Grenzübertritt die simple Ausrichtung auf einen der o. g. Satelliten. Bekommt man dann endlich die Definition für den mit “chirurgischer Präzision“ geführten Krieg in Form von tausenden Körperteilen präsentiert, fällt es selbst einem Muslim schwer objektiv zu denken und zu selektieren.

Sorry, den Absatz habe ich inhaltlich nicht verstanden. Auch nach mehrmaligem Lesen. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Satellitenempfang, einem Krieg und einem niederländischen Filmemacher. Was ich jedoch (als jemand, der die Sprache der Medien recht gut kennt) verstehe, ist die Tatsache, dass Menschen von Bildern aus dem Fernsehen in ihrem Denken und Handeln stark beeinflusst werden können, vor allem, wenn es sich um Bilder handelt, die mit starken Emotionen behaftet sind (gerade in Kriegszeiten wird sowas häufig missbraucht). Aber mir ist nicht ganz klar, was du mir damit sagen wolltest. Interessant fand ich aber folgenden Ausdruck:

In Antwort auf:
fällt es selbst einem Muslim schwer objektiv zu denken und zu selektieren.

Du glaubst, dass Muslime im Schnitt eher zu Objektivität neigen als der Rest der Welt? Nun ja, das scheint mir aber eine sehr subjektive Sichtweise zu sein

In Antwort auf:
Xenophobie ist keine Neuerscheinung und sicherlich nicht vom Westen erfunden, allerdings schreit es in mir nach einer Korrektur! Hass spüren? Ich habe keinen Hass gegen Menschen gespürt die mehr als 100 Türken, Rumänen, Linke und Obdachlose in Deutschland zwischen 1989 und 1994 aufgrund politischer Ideologie ermordeten. Ich habe explizit dieses Beispiel gewählt, weil gerade zu diesem Zeitpunkt die Angst bei Muslime (Ausländer) ihren Höhepunkt erreicht hat. Ich nehme dieses Beispiel, weil mir damals Demos (so, wie sie heute von Muslimen stattfinden) ausreichten. Deswegen, weil meine Mitmenschen mir zeigten, dass dies nur ein Bruchteil einer Gesellschaft ist und das ihre Einstellung eine andere ist.

Zunächst muss ich sagen, dass ich das Wort "Hass" etwas unglücklich gewählt habe. Besser wäre "Wut" gewesen. Und es ging mir nicht um die Wut der Opfer oder derjenigen, die ihnen kulturell nahe stehen, sondern um die Wut derjenigen, deren Image durch solche Verbrechen leidet. Neben der Trauer um die Opfer von ausländerfeindlichen Übergriffen war es auch die Wut auf die Täter, die die Menschen damals auf die Straße trieb und sicherlich auch das vielleicht weniger selbstlose Motiv, der Welt zu zeigen, dass wir keine ausländerfeindliche Nation sind.

Welche Demonstrationen von Muslimen meinst du? Mir ist nur die von der DITIB organisierte (und in islamischen Kreisen sehr umstrittene) Demonstration von Köln bekannt, an der in erster Linie Türken teilgenommen haben und die wohl eher sowas wie eine PR-Veranstaltung für den EU-Beitritt war. Nein, ich habe gar nicht von Demonstrationen geredet (sonst kriege ich von Siak zu recht einen auf den Deckel), sondern ich habe mich gefragt, warum die Verurteilung des Mordes von islamischer Seite kaum wahrnehmbar war. Selbst in dieser - wie ich finde sehr interessanten - Diskussion merke ich davon gar nichts, da in deinen Beiträgen zwischen den Zeilen immer so etwas wie Verständnis und Rechtfertigung mitschwingt.

In Antwort auf:
Unhöflich mit (einer) Gegenfragen kontern:
… ist deine Liebe zu Ihr so stark,
dass du bereit bist, sie während der Fastenzeit nicht zu berühren?
dass du stets akribisch darauf achten wirst, dass euer Kochgeschirr nicht vermischt?
dass ein gemeinsames Essen nur bedingt möglich ist?
dass du 5-mal täglich ihre Anwesenheit meiden musst?
dass du ihr ihren Namen gewährst?
dass sie ihre Liebe zu Allah (t) und zu ihren Eltern übersteigt?
dass du bereit bist, die Kinder nach islamischen Maximen zu erziehen und ihr zumindest in dieser Hinsicht keine Pflichtverletzung zumutest?

Dies sind aber keine Antworten auf die gestellte Frage. Wenn sie dies alles von ihm verlangen würde, dann wäre das eine ziemlich einseitige Form der Liebe. Vielleicht ist ja auch ihre Liebe so groß, dass sie das Höllenfeuer in Kauf nimmt (wow, das ist wahre Liebe!) und für ihre Liebe einige Regeln (an die sich ohnehin nur wenige wirklich halten) bricht, somit (wie ich inzwischen gelernt habe) Kafir wird? Laut der Religionsfreiheit hat sie nämlich das Recht, ihre Religion selbst auszusuchen und so zu praktizieren, wie sie es selbst für richtig hält (was Allah davon hält, steht auf einem anderen Blatt). Meine Frage war deshalb: Wie macht man dies dem rechthaberischen, reaktionären Patriarchen (der sich vermutlich selbst nur oberflächlich an die Regeln des Islam hält) klar?

In Antwort auf:
Ein Muslim wird durch sein Glauben an viele Sachen gehindert, welche die westliche Zivilisation gar nicht, oder aber sehr Spät durch Gesetzte geregelt hat (Alkohol, Vergewaltigung in der Ehe)

Das aber nur, wenn sein Glauben stärker ist als seine Triebe. Wenn du so argumentierst, könnte man ja genausogut mit dem christlichen Glauben argumentieren (10 Gebote, Bergpredigt etc.). Aber: Wo kein Kläger, da kein Richter. Der Aussage, dass rein muslimische Ehen besser sind als andere, fehlt deshalb die logische Begründung.

In Antwort auf:
Eine Muslima die einen Nichtmuslim heiratet begeht Kuffr, die Konsequenzen für dieses Vergehen liegen allein bei Allah(t). Mehr als ein Ermahnen ist Dritten nicht erlaubt, daher sind deine Beispiele für den Islam (Foren) nicht Aussagekräftig

Nicht für die Theorie. Aber wir reden ja von der Praxis. Und da zählen für mich nur Beobachtungen und viele Gespräche mit Muslimen. Da ist JEDER Fall in gewisser Weise aussagekräftig. Man darf nur nicht den Fehler machen, ihn zu verallgemeinern.

In Antwort auf:
Während den Männern ebenfalls die Heirat von Nichtmuslimischen Frauen verboten ist, in einer der letzten Verse des Korans dieses Verbot jedoch eine Einschränkung vorsieht, fehlt die Einschränkung bei den Frauen, daher sind Frauen einzig gläubige Muslime als Ehepartner erlaubt.

Diese Ungleichbehandlung von Mann und Frau ist es, die in Widerspruch zu unserem Grundgesetz steht. Und das ist es, was ich schon sagte: Der Islam (wie auch andere Religionen) wird in Deutschland niemals volle Religionsfreiheit genießen können. Ein Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen funktioniert nicht ohne Kompromisse.

In Antwort auf:
Solltest du noch immer Interesse haben (ich persönlich halte ein Islam-Forum mit diesen Richtlinien für Zeitverschwendung) kannste denen ja mal folgendes mailen:

"Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf
die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Wege abgeirrt ist; und er kennt jene am
besten, die recht geleitet sind." 16.125

... sie daran erinnern, dass die Beantwortung von ernst gemeinten Fragen und das friedliche Diskutieren zwischen Muslimen und Nichtmuslimen eine Pflicht für einen Muslim ist.


Ich weiß nicht, ob es mein Job ist, deine Brüder und Schwestern auf den richtigen Weg zurückzuführen, zumal ich da als "Kuffar" (auch wenn's falsch sein mag, aber so nennen sie "uns") da sicherlich nicht die nötige Autorität besitze. Und da möchte ich auf Babettes Worte zurückkommen: "weil ein Muslim verpflichtet ist, seine Brüder und Schwestern auf ihre Fehler aufmerksam zu machen." Ich kann euch auf Anfrage gerne eine PN mit dem Link zu diesem "Islam"-Forum schicken

Ich muss mich jetzt mal wieder für ein paar Tage zurückziehen, sonst leidet meine Arbeit.

Bis später dann!

Jens (nicht Jörg )

Jens Offline



Beiträge: 46

28.12.2004 15:39
#55 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

In Antwort auf:
…eigentlich kann ich euch relativ gut unterscheiden, aber meine Gedanken waren wohl bei Jörg!

Wenn das meine Freundin sagen würde, würde ich sie wohl verlassen...

Betty Offline




Beiträge: 51

28.12.2004 16:50
#56 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Salam zusammen,

also Jens , sorry für die Verwechselung.

Die meisten Fragen wurden ja schon durch Veritas beantworte (habe ich eigentlich mal erwähnt, dass ich seine Erklärungen liebe und ihm stundenlang zuhören bzw. lesen könnte ), deswegen gehe ich nur auf einen Teil ein.

In Antwort auf:
Die Grundaussage deines Beitrags unterscheidet sich meiner Ansicht nach sehr stark von allen anderen hier gebrachten Äußerungen bezüglich des multireligiösen Zusammenlebens. Meiner Meinung (die keineswegs Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt) nach kann ein Zusammenleben nur funktionieren, wenn alle Seiten Verständnis und Bereitschaft zeigen, aufeinander zuzugehen. Wie ich dich jetzt verstehe, forderst du aber lediglich von "den anderen" Verständnis und bist nicht bereit, auf sie zuzugehen (korrigiere mich, wenn ich falsch liege). Dies ist genauso problematisch wie die Forderung "Integriert euch gefälligst!" von einigen kurzsichtigen Politikern.


Du hast mich eigentlich verstanden, ich würde es nur noch anders formulieren. Es geht nicht darum das sich einer anpasst, integriert oder das er, das Verständnis hat, sondern das man einfach damit leben lernen muss, dass andere Menschen einen anderen Anspruch an das Leben haben. In meinen Augen liegt ein großes Problem bei der ganzen leidlichen Diskussion darin, dass WIR (Erste-Welt-Staaten) den anderen gerne aufdrücken, wie man zu leben hat und wie man glücklich zu sein hat. Es schein außerhalb jeglicher Vorstellungskraft zu liegen, dass mit einem Kopftuch und all den "Unanehmlichkeiten" die der Islam (ist nur ein Beispiel, ich könnte auch irgendwelche Beispiele von "primitiven" anbringen) zu bieten hat, leben kann und glücklich ist.
Ich verlange von niemandem, dass er meine Art zu Leben versteht oder gut heißt, weil es MEIN Leben ist und meine Entscheidung - ich brauche keinen Segen irgendwelcher Politiker, sondern ich will mein Menschenrecht haben und dies ist so zu leben, wie ich es will solange ich niemandem damit Schaden zufüge.

Die Muslime haben unweigerlich viel mehr Kontakt mit Kant, dem Christentum usw. weil sie erstens hier die Schule besuchen und in einer Gesellschaft aufwachsen, die geprägt ist von diesen Werten.

In Antwort auf:
Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Die beiden waren sich damals durchaus einig ("Lass sie gehen" klingt ja fast schon nach Freiheitsberaubung), dass sie ein Leben zusammen führen können. Der Mann (übrigens Theologiestudent, also weit davon entfernt eine andere Religion anzunehmen) hat sich natürlich auch mit dem Islam befasst und auch Muslime gefragt. Es gibt auch unter Muslimen durchaus die Ansicht, dass Partner mit beiden Religionen heiraten können. So einfach, wie du es darstellst, scheint es also nicht zu sein. Der einzige, der Schaden angerichtet hat, war der Vater der Frau. Ich kenne ihn nicht, aber nachdem, was ich so gehört habe, geschah das wohl weniger aus religiösen Motiven als vielmehr aus jener reaktionären Borniertheit, die auch Siak schon angesprochen hat.


Nein, es ist keine Feiheitsberaubung, sondern er aus dem Sinn heraus geboren, dass man dem Menschen den man liebt keinen Schaden zufügen will. Welche Folgen es für die Muslima hat, wurde ja schon augeführt.

In Antwort auf:
Eine meiner Fragen war ja deshalb auch: Was kann ich selber tun, damit ein Zusammenleben verschiedener Kulturen oder besser gesagt Religionen (denn das ist wohl das größere Problem) funktioniert? Was die anderen machen sollen, ist immer recht schnell und einfach formuliert, aber auf das eigene Handeln hat man ja bekanntlich einen weitaus stärkeren Einfluss als auf das der anderen.


OK, du kennst mich nicht und auch meine Art wie ich damit umgehe, dass erschwert einiges. Aber ich versuche immer nach dem Grundsatz zu handeln : "Behandle jeden Menschen, wie du wünscht behandelt zu werden, wenn du in derselben Situation steckst."

Dann will ich dich mal nicht länger von deiner Arbeit abhalten - einen schönen Tag noch.

Babette

admin Offline

Administrator


Beiträge: 2.171

28.12.2004 16:53
#57 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

guten tach an alle hier, ich seh es wird fleissig getippt und heiß diskutiert, es tut mir persönlich leid dass ich so lange abwesend war aber das lag nicht in meine macht das zu ändern. ganz einfach in der ganzen zeit hatte ich kein internet und hab viel arbeiten müssen so dass ich nicht mal ne halbe stunde hatte um beim kumpel vorbei zu gehen, so ist dezember jedes jahr für mich .. nun ist alles beim alten, ich muss hier viel lesen und dann steig ich mit ein ..


"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt." by Albert Einstein
"Wer sich mir anschließt, muss bereit sein, auf der nackten Erde zu schlafen, grobe Kleider zu tragen, von anspruchsloser Nahrung zu leben und sein Klo selber zu säubern" by Gandhi


إذا الـشـعـب يـومــاً اراد الـحـيــاة فـــلا بـــد أن يستـجـيـب الــقــدر * ولا بـــــد لــلــيــل أن يـنـجــلــي ولا بـــــد لـلـقـيــد أن يـنـكــســر
ومـن لـم يعانقـه شــوق الحـيـاة تـبـخـر فـــي جــوهــا ، وانــدثــر * فويـل لـمـن لــم تشـقـه الحـيـاة مــن صـفـعـة الـعــدم المنـتـصـر
إذا مـــا طـمـحـت إلــــى غــايــة ركـبـت المـنـى ونسـيـت الـحــذر * ولـــم أتـجـنـب وعـــور الـشـعـاب ولا كـــبٌــــةَ اللهب الـمـسـتــعــر
ومــن لا يـحـب صـعــود الـجـبـال يـعـش ابــد الـدهـر بـيـن الـحـفـر * ابــارك فيالـنـاس أهــل الطـمـوح ومـــن يسـتـلـذ ركـــوب الـخـطـر

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>Harissa< Offline




Beiträge: 597

28.12.2004 16:54
#58 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

@ veri...na na na was muss ich denn da lesen

In Antwort auf:
…eigentlich kann ich euch relativ gut unterscheiden, aber meine Gedanken waren wohl bei Jörg!

**************************************************
Achte auf deine Gedanken!Sie sind der Anfang deiner Taten !
**************************************************

*VERITAS* Offline



Beiträge: 86

28.12.2004 18:08
#59 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Hallo Jens!

In Antwort auf:
In Deutschland reicht dir dafür die Staatsbürgerschaft.

Hast du ernsthaft vor den Islam mit Deutschland zu vergleichen, Deutschland als Maßstab zu wählen und ein Dialog zum Verständnis daraus mutieren zu lassen?

Ich sprach von keiner Theorie, ich schrieb die Praxis vergangener Zeiten auf! Zeiten des Propheten, der rechtschaffenen Kalifen und dem “goldenen Zeitalter“ Spaniens. In diesen Zeiten hat man keine Staatsbürgerschaft benötigt, sämtliche Bürger in einem islamischen Staat hatten das Recht zur Ausübung staatlicher Ämter!

In Antwort auf:
Totale Religionsfreiheit kann es in keinem Staat der Welt geben, da meine Freiheit dort aufhört, wo sie die Freiheit des anderen bzw. dessen Rechte beeinträchtigt.

Seltsam, ich kann mich an Zeiten in Deutschland erinnern, wo genau das der Fall war! Totale und uneingeschränkte Religionsfreiheit:

Zu der in Art. 4 1 GG grundsätzlich besonders geschützten Freiheit der Religionsausübung gehören allerdings nicht nur die eigentlichen kultischen Übungen, sondern darüber hinaus auch alle Äußerungen religiösen Lebens, z. B. die Beachtung religiöser Bräuche und die religiöse Erziehung der Kinder, das Recht des Einzelnen, sein gesamtes Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln, und grundsätzlich auch die Freiheit religiös bedingter Bekleidungsvorschriften zu beachten.

Es geht um Toleranz! Mein Beispiel sollte verdeutlichen, dass in einem islamischen Staat die höchste Toleranzstufe erreicht wurde. Man hat Andersdenkenden das zugestanden, was nach ihrer Ideologie und / oder Religion erlaubt ist, obwohl es für einen selbst verboten ist. Es ist für einen Christen nicht lebensnotwendig Alkohol zu trinken, oder Schweinfleisch zu essen, dennoch wurde es Ihnen in einem islamischen Staat erlaubt! Das sind Kompromisse für ein Zusammenleben, Pflichten einer Religion nach belieben und zeitlich veränderbaren moralischen Grenzen zu streichen sind keine Kompromisse!

In Antwort auf:
Sorry, den Absatz habe ich inhaltlich nicht verstanden.

Du hast nicht verstanden, dass Subjektivität genährt werden kann und Verständnis für Recht durch den Katalysator Unrecht verschwimmt?

In Antwort auf:
Du glaubst, dass Muslime im Schnitt eher zu Objektivität neigen als der Rest der Welt?

Muslime haben die Pflicht objektiv und vor allem gerecht zu bleiben, allein auf diese Pflicht bezog sich mein “stets“.

In Antwort auf:
Selbst in dieser - wie ich finde sehr interessanten - Diskussion merke ich davon gar nichts, da in deinen Beiträgen zwischen den Zeilen immer so etwas wie Verständnis und Rechtfertigung mitschwingt.

Du irrst, allerdings erreicht der Irrsinn in meinem Kopf nahezu Lichtgeschwindigkeit. Jeder Mord an einem zu unrecht getöteten Menschen findet keine Rechtfertigung. Ich hätte mich auch ganz bestimmt wesentlich intensiver darum bemüht eine totale Distanz und Verurteilung zu erreichen, allerdings hatte ich zeitgleich Verständnisprobleme mit einem anderen Thema. Du weißt schon… die 100 “Dingos“ und das Umgehen der deutschen Exportbeschränkung… Die Verurteilung durch das deutsche Volk und das Vernichten von Menschenleben durch deutsches „know-how“!

Ich meine, die wenigen die dies ermöglichten, vernichten doch das deutsche Image, oder?! Ich erwarte etwas Mitdenken, ich erwarte Empathie…

In Antwort auf:
Dies sind aber keine Antworten auf die gestellte Frage.

Glaubst du ernsthaft es gibt eine Pauschalantwort, eine Balsamsprache, eine universelle Antwort auf sämtliche individuell, teils nach Religion, teils nach Kultur, teils nach Tradition geprägten Väter? Wenn ihre Liebe so groß ist, “dass sie das Höllenfeuer in Kauf“ nimmt (seltsam, wo doch Allah (t) das alleinige Recht besitzt darüber zu urteilen) dürfte der Bruch mit der Familie ein Kinderspiel sein, nicht?

In Antwort auf:
genausogut mit dem christlichen Glauben argumentieren (10 Gebote, Bergpredigt etc.).

Tja, witzig! Einem Christen ist es auch nicht erlaubt gewesen, bist ein nicht Zeitzeuge göttliche Offenbarung ändert. Darf ich an Dispens und die Befreiung vom Kirchengesetz erinnern up2date? Darf ich dich an die Thora erinnern, die einem Juden gar keine Mischehe erlaubt?

In Antwort auf:
Der Aussage, dass rein muslimische Ehen besser sind als andere, fehlt deshalb die logische Begründung.

Das hab ich nie behauptet!!!!! Ich habe die islamischen Gründe genannt, deinen Maßstab für “besser“ und “schlechter“ kenne ich nicht, auch kenne ich deine Definition von Ehe nicht.

In Antwort auf:
Nicht für die Theorie. Aber wir reden ja von der Praxis. Und da zählen für mich nur Beobachtungen und viele Gespräche mit Muslimen. Da ist JEDER Fall in gewisser Weise aussagekräftig. Man darf nur nicht den Fehler machen, ihn zu verallgemeinern.

WOW! Demnach zählt das Verhalten der Menschen als Gesetzesgrundlage und nicht das Gesetz selbst?

In Antwort auf:
Diese Ungleichbehandlung von Mann und Frau ist es, die in Widerspruch zu unserem Grundgesetz steht.

Das Grundgesetz steht im Widerspruch zur Natur!

http://211039.homepagemodules.de/t336308...en_Rechten.html

In Antwort auf:
Ich weiß nicht, ob es mein Job ist, deine Brüder und Schwestern auf den richtigen Weg zurückzuführen…

Job? Eine Mail zum besseren Verständnis, zur Rechtleitung, zum multikulturellen Dialog ist für dich ein Job? Ist das die Verbesserung die mit diesem Thread Zielsetzung war?

PS: Du verwendest viel zu viele Personalpronomen - hoffentlich ungewollt!

Salam und Bye!

Jens Offline



Beiträge: 46

02.01.2005 15:41
#60 RE:Multikulti gescheitert??? Antworten

Hallo zusammen! Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr und dass eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen, auch wenn es derzeit in der Welt eher düster aussieht.

@Betty:

In Antwort auf:
Ich verlange von niemandem, dass er meine Art zu Leben versteht oder gut heißt, weil es MEIN Leben ist und meine Entscheidung - ich brauche keinen Segen irgendwelcher Politiker, sondern ich will mein Menschenrecht haben und dies ist so zu leben, wie ich es will solange ich niemandem damit Schaden zufüge.

Da sind wir uns doch hundertprozentig einig!

In Antwort auf:
Nein, es ist keine Feiheitsberaubung, sondern er aus dem Sinn heraus geboren, dass man dem Menschen den man liebt keinen Schaden zufügen will. Welche Folgen es für die Muslima hat, wurde ja schon augeführt.

Ich sehe in diesem Fall nicht, dass der Mann der Frau irgendwelchen Schaden zufügen würde. Wenn die Frau gesagt hätte: Ich entscheide mich für meinen Vater, dann hätte er sie sicherlich schweren Herzens "gehen lassen". Was ich an diesem Beispiel für problematisch halte, war die Bevormundung des Vaters, der - in meinen Augen - weniger um das Seelenheil seiner Tochter besorgt war (da er ja selbst eher weniger religiös war), sondern eher seinen Besitzanspruch geltend machte.

Dein Satz:
"Ich verlange von niemandem, dass er meine Art zu Leben versteht oder gut heißt, weil es MEIN Leben ist und meine Entscheidung - ich brauche keinen Segen irgendwelcher Politiker, sondern ich will mein Menschenrecht haben und dies ist so zu leben, wie ich es will solange ich niemandem damit Schaden zufüge."
sollte doch demnach auch für die Tochter gelten, nicht wahr?

Einen schönen Tag wünsche ich dir!

Jens

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